"Apptauen" macht den Klimawandel sichtbar.

Grafik: Apptauen

Der Hallstätter Gletscher hat heuer 1,4 Meter Eis über die gesamte Fläche verloren, er schrumpfte 2021 um 1.228 Millimeter. Innerhalb von 15 Jahren sei er um 14 Prozent, von 3,04 auf 2,62 Quadratkilometer, zurückgegangen, warnte Oberösterreichs Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) in einer Presseaussendung am Montag. Mit der neuen Web-Anwendung "Apptauen" soll die Gletscherschmelze noch deutlicher und anschaulicher gemacht werden.

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Unter https://www.apptauen.at kann man sehen, wie groß der Gletscher 1856 war und wie er wahrscheinlich um 2100 aussehen wird. Für den Dachstein verzeichnete man heuer die fünftschlechteste Massenbilanz seit Beginn der Messungen von Energie AG und oberösterreichischem Umwelt- und Klimaschutzressort vor 15 Jahren. Seit 2006 werden die vier Dachstein-Gletscher jährlich in einer gemeinsamen Forschungstätigkeit von Blue Sky Wetteranalysen und dem Institut für Gebirgsforschung (Akademie der Wissenschaften) vermessen.

"Die Klimaforschung zeigt uns sehr eindrücklich, wie unerträglich und gesundheitsschädlich heiß es in den Sommern der Zukunft werden wird, wenn wir keine Trendwende beim Ausstoß der Treibhausgase erreichen. Gletscher sind die Fieberthermometer unseres Planeten, und sie zeigen uns, dass der Planet an hohem Fieber leidet. Leider wurden die Warnungen zu wenig oder nicht wahrgenommen", erklärte Kaineder. "Wir beobachten den Hallstätter Gletscher nun schon seit 15 Jahren wissenschaftlich, und bisher war die Massenbilanz des Gletschers jedes Jahr negativ", bilanzierte der Umwelt- und Klima-Landesrat. (APA, 27.12.2021)