Thiem visiert nun Cordoba statt Melbourne an.

Foto: AFP/MARTIN BUREAU

Melbourne/Wien – Dominic Thiem hat am Dienstag via soziale Netzwerke seinen Verzicht auf die Australian Open verlautbart. Der Weltranglisten-15. wird sein Comeback, wie schon vermutet worden war, ab 31. Jänner beim ATP-250-Turnier in Córdoba auf Sand geben. Er hatte seinen Turnierplan zuletzt adaptiert und spielt der Reihe nach in Córdoba, Buenos Aires (7.2.), Rio de Janeiro (14.2.) und auch zum ersten Mal in Santiago de Chile (21.2.), der Heimat seines Coaches Nicolas Massu.

"Ich fühle mich wieder gut, mein Handgelenk ist in optimalem Zustand, und ich trainiere normal mit sehr guter Intensität", schrieb Thiem. Nach Absprache mit seinem Team nach einer kurzen Weihnachtspause hat er seinen Turnierplan wie beschrieben geändert. "Ich werde meine Saison in Südamerika bei den Córdoba Open in Argentinien Ende Jänner starten und daher nicht bei den Australian Open spielen. Melbourne ist eine Stadt, die ich liebe und wo ich großartige Erinnerungen habe und unvergessliche Matches bestritten habe. Ich werde die australischen Fans vermissen, aber ich werde 2023 zurückkommen", so Thiem weiter.

Er und sein Team glauben, dass dies die richtige Entscheidung ist, um eine gute Rückkehr ins Turniertennis zu haben. "Ich werde jetzt noch einige Tage in Österreich bleiben und dann im Freien trainieren und mich auf mein erstes Saisonturnier vorbereiten." Wo sich Thiem auf die Sandplatzturniere vorbereiten wird, hat er nicht bekanntgegeben.

Absturz im Ranking

Thiem kehrt zwar mit einem "geschützten Ranking" auf die Tour zurück, dieses spielt allerdings für die Gesetztenliste keine Rolle. Daher wird er früher auf stärkere Gegner treffen. Für seine tatsächliche Weltranglisten-Position hat die Absage des Australien-Trips gehörige Auswirkungen: Er verliert die 1.200 Punkte vom Australian-Open-Finale 2020 sowie weiter 65 Zähler vom ATP Cup. Zieht man diese 1.265 Zähler jetzt ab, ist er nur noch auf Platz 50 zu finden. Zudem werden sich einige Spieler wohl auch verbessern.

Der insgesamt vierfache Major-Finalist und Ex-Weltranglisten-Dritte hatte nach seiner am 22. Juni beim Rasenturnier auf Mallorca erlittenen Handgelenksverletzung pausieren müssen. Das geplante Comeback beim Schau-Turnier in Abu Dhabi hatte er kurzfristig abgesagt, weil er sich noch nicht bereit fühlte, auf dem höchsten Level mithalten zu können. Danach ließ er auch den ATP Cup und Sydney sausen, die tröpfchenweise angekündigten Turnier-Teilnahmen in Südamerika ließen aber bereits erahnen, dass sich Thiem 2022 verstärkt auf Sand konzentrieren will.

ATP Cup ohne österreichische Beteiligung

Österreichs Tennis-Männer müssen laut einem Bericht der "Kronenzeitung" (Dienstag-Ausgabe) beim ATP Cup im Jänner in Sydney zuschauen: Nach der Absage von Dominic Thiem hat demnach auch Österreichs Nummer zwei, Dennis Novak, "aus gesundheitlichen Gründen" die Reise nach Australien abgesagt. Da beim ATP Cup pro Nation zumindest ein Spieler unter den Top 250 im Einzel liegen muss, verlor Österreich sein Startrecht.

Weder Lucas Miedler, Alexander Erler sowie die Doppel-Spezialisten Oliver Marach und Philipp Oswald verfügen über dieses Ranking. Dennis Novak war vorerst nicht zu erreichen, unklar ist auch, ob Novak die Australian Open (ab 17. Jänner) noch eingeplant hat. Österreich wäre in Gruppe B auf Russland, Italien und Gastgeber Australien getroffen. (APA, red, 28.12.2021)