Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Und auch heuer herrschte kein Mangel an neuen Smartphones. Von Enttäuschungen bis hin zu unerwarteten Überraschungen war wieder alles dabei. Und wie immer gilt bei der Frage nach "Welches Gerät ist das beste?": Es kann nur eines geben.

Oder, im Sinne des Weihnachtsfriedens, auch mal zwei. In fünf Preiskategorien küren wir jeweils ein Smartphone-Duo, das sich aus verschiedenen Gründen eine Empfehlung verdient hat. Sind Sie mit der Auswahl nicht einverstanden? Posten Sie Ihre Alternativen ins Forum!

Die genannten Gerätepreise entsprechen in etwa dem unteren Durchschnitt des aktuellen Marktpreises gemäß den Onlinevergleichsplattformen Geizhals und Idealo.

Preiskategorie: 1.000 Euro und mehr

iPhone 13 Pro Max.
Foto: DER STANDARD/Mey

Apple iPhone 13 Pro (Max)

Preis: ca 1.150 Euro

Wer bereit ist, einen vierstelligen Betrag für ein Smartphone auszugeben, der kommt schwer am iPhone 13 Pro (Max) vorbei. Das gilt insbesondere für Apple-Jünger, bei denen die Auswahl abseits von Vorjahresmodellen ohnehin alternativlos ist. Wer das iPhone 12 sein Eigen nennt, für den ist die aktuelle Generation kein Pflichtupgrade, für alle anderen wird ein starkes Rundumpaket geboten, das hervorragende Performance mit toller Kamera vereint.

Was ebenfalls für Apple spricht, ist der lange Softwaresupport, der allen nützt, die ihr Handy nicht nur zwei Jahre lang verwenden wollen. Zumindest von sechs Jahren an iOS-Versionsupdates kann man nach heutigem Stand ausgehen und dazu auch noch das eine oder andere Jahr an Sicherheitspatches darüber hinaus. In der Android-Welt beginnt man erst langsam, aufzuschließen.

Samsung Galaxy S21 Ultra.
Foto: DER STANDARD/Proschofsky

Samsung Galaxy S21 Ultra

Preis: ca 1.100 Euro

Apropos Android: Das Gegenstück zu Apples Handy in Maximalausstattung ist wohl Samsungs Galaxy S21 Ultra. Für das gibt es laut Hersteller zumindest drei Android-Versionsupdates und außerdem wenigstens vier Jahre lang Sicherheitspatches. Auch sonst klotzt der koreanische Hersteller hier ordentlich bei Ausstattung und Features.

Nicht nur hat man ein paar Defizite des Vorgängers ausgemerzt und den Preis um 100 Euro gesenkt. Sondern das Telefon hat auch die Stifteingabe der nunmehr als beerdigt anzusehenden Note-Reihe geerbt. Die ganz großen Innovationen fehlen zwar, aber ein ohnehin gutes Smartphone wurde mit der 2021er-Generation solide weiterentwickelt.

Preiskategorie: 800 bis 1.000 Euro

iPhone 13 Mini.
Foto: DER STANDARD/Mey

Apple iPhone 13 (Mini)

Preis: ca. 800 Euro

Wer ein aktuelles Smartphone von Apple möchte, ohne die Vierstelligkeitsbarriere zu sprengen, der landet unweigerlich beim "normalen" Modell des iPhones und dem kompakteren iPhone Mini. Beide nutzen den gleichen Prozessor, im Detail gibt es aber ein paar Unterschiede. So wird die Rückseite hier nicht aus Edelstahl, sondern aus Aluminium gefertigt. Dazu liegt die Bildwiederholrate des OLED-Displays bei 60 statt maximal 120 Hertz, und die RAM-Ausstattung beträgt vier statt sechs GB. Dazu bringt das Pro-Modell etwas größere Kamerasensoren und zusätzlich einen Tele-Sensor mit und bietet auch einen Akku mit mehr Kapazität.

Diese Unterschiede rechtfertigen aber längst nicht für alle Nutzer einen Preisunterschied von 350 Euro. Und mit der Mini-Variante gibt es hier zumindest eine Option für all jene, die mit den mittlerweile auf deutlich über sechs Zoll gewachsenen Handybildschirmen keine große (pun intended) Freude haben.

Samsung Galaxy Z Flip 3 5G.
Foto: DER STANDARD/Proschofsky

Samsung Galaxy Z Flip 3

Preis: ca. 950 Euro

Einmal mehr reiht sich auch Samsung in die Liste ein. Der Grund dafür ist, dass man mit dem Galaxy Z Flip 3 5G, so die vollständige Bezeichnung, nicht nur ein Smartphone mit erstaunlich sperrigem Namen geschaffen hat, sondern auch ein faltbares Handy, das spürbaren Mehrwert bietet und gleichzeitig halbwegs leistbar ist. Statt eines Handys, das sich auf Tabletgröße entfalten lässt, setzt man auf das klassische "Klapphandy-Format", das seine hohe Zeit zuletzt vor Anbruch der Smartphone-Ära hatte.

Auch wenn es manche Schwächen, darunter eine für Samsung-Verhältnisse eher mittelprächtige Kamera, mitbringt, setzt es einen neuen Benchmark in Sachen Preis und Praktikabilität für diese noch relativ junge Geräteklasse. Mal schauen, wie viele Hersteller sich hier ein Beispiel nehmen werden.

Preiskategorie: 600 bis 800 Euro

Google Pixel 6.
Foto: DER STANDARD/Proschofsky

Google Pixel 6

Preis: ca. 650 Euro

Die erste Nennung nach dem Apple-Samsung-Reigen geht an Google. Nach eher vorsichtigen Iterationen in den letzten Jahren, insbesondere auf Hardware-Ebene, will man es mit dem diesjährigen Pixel 6 (Pro) wirklich wissen. Nicht nur hat man die Kamera komplett neu bestückt und auch gleich beim neuen Design des Handys deutlich hervorgehoben. Nein, mit "Tensor" schickt man zudem den ersten Chip der Marke "Eigenbau" anstelle eines Snapdragon von Qualcomm ins Rennen. Dazu kommen, quasi traditionell, allerlei Softwareschmankerl, die zu einem guten Teil KI- bzw. Maschinenlernen-gestützt sind.

Und was soll man sagen: Das Ergebnis ist, abgesehen von kleineren Macken, sehr gelungen und mit 650 Euro (850 Euro für das Pro-Modell, das unter anderem eine Telekamera ergänzt) auch noch sehr konkurrenzfähig im Preis. Dazu gibt es fünf Jahre Support mit flott gelieferten Updates.

Das OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro (rechts).
Foto: DER STANDARD/Proschofsky

OnePlus 9 Pro

Preis: ca. 750 Euro

Der einstige "Flaggschiffkiller zum Kampfpreis"-Anbieter ist mittlerweile in der Liga jener Hersteller gelandet, die hardwaretechnisch gut bestückte Smartphones zumindest noch etwas günstiger anbieten als die "großen" Marken. Nicht jedes Modell war dabei ein durchschlagender Erfolg, aber mit dem OnePlus 9 und 9 Pro gab es heuer wieder ein starkes Paket.

Ordentliche Kamera, starke Performance, gutes Display, flottes Aufladen: In allen Bereichen kann das Handy punkten, auch wenn es in jeder Kategorie das sprichwörtliche "Eitzerl" hinter einem der bekannten Konkurrenten liegt. Für den Preispunkt (das "normale" Modell ist um rund 600 Euro zu bekommen) gibt es aber jedenfalls wenig zu klagen, was das Handy zu einer guten Alternative macht, wenn man nicht zum zuvor genannten Pixel greifen möchte.

Preiskategorie: 400 bis 600 Euro

Foto: Xiaomi

Xiaomi 11T

Preis: ca. 500 Euro

Es kann beinahe alles, was das Mi 11 beherrscht, und soll außerdem Film- und Fotografiefans mit allerlei Kamerafeatures begeistern. Zu den wenigen Abstrichen zählt der Verzicht auf Wireless Charging und der Wechsel auf einen Mediatek-Prozessor beim Non-Pro-Modell.

Auf die Alltagsperformance hat das allerdings keine Auswirkungen, es sei denn, man fordert das Handy regelmäßig mit aufwendigen Games heraus. Im Gegenzug ist das Handy für teilweise weniger als 500 Euro zu bekommen, was durchaus als Kampfansage an die Konkurrenz zu verstehen ist

Foto: DER STANDARD/Pichler

Fairphone 4

Preis: ca. 580 Euro

Ja, gemessen an der Ausstattung ist das Fairphone 4 nicht gerade günstig. Doch auf Preiskampf hat es sein Hersteller – der Name verrät es ohnehin bereits – auch gar nicht abgesehen. Stattdessen geht es um Nachhaltigkeit und sozialen Fortschritt in der Branche. Viele Ressourcen sind aus nachvollziehbaren Lieferketten und kontrollierten Arbeitsbedingungen bezogen.

Und genauso wichtig: Man gibt dem Käufer ein Stück Unabhängigkeit zurück. Denn nicht nur der Akku, sondern auch viele Hardwarekomponenten können selbst getauscht werden. Ein einzelner Schraubenzieher reicht aus, um Kamera, Mikrofon, Display und mehr zu tauschen oder künftig vielleicht auch mit einer besseren Variante zu ersetzen. Und wer nicht gerade ein Gamingsmartphone sucht oder eine kompromisslos gute Oberklasse-Handykamera benötigt, kommt mit dem Fairphone 4 ohne Probleme durch den Alltag.

Preiskategorie: Unter 400 Euro

Foto: DER STANDARD/Pichler

Samsung Galaxy A52

Preis: ca. 300 Euro

Wenn man von Samsung redet, dann stehen oft Highend-Geräte wie das Galaxy S21 Ultra im Zentrum. Tatsache ist aber: Der Konzern baut auch eine ganze Stange von Mobiltelefonen der Einsteiger- und Mittelklassekategorie. Die A50-Reihe ist dabei nicht nur die erfolgreichste Schiene von Samsung selber, mit dem A51 lieferte man gar das am besten verkaufte Android-Handy des vergangenen Jahres.

Das Galaxy A52 folgte in diesem Frühjahr und sollte an diesen Erfolg anknüpfen. Ob das in Sachen Verkaufszahlen gelingt, wird sich erst noch weisen, verstecken muss sich das mittlerweile um 300 Euro erhältliche Mittelklasse-Smartphone aber definitiv nicht. Zum verhältnismäßig kleinen Preis bekommt man ein absolut alltagstaugliches Paket. Es steht dabei auch sinnbildlich für die großen Fortschritte, die die Mittelklasse in den vergangenen Jahren hingelegt hat. Die Zeiten von "Potatocams" und mauen Displays sind (weitgehend) vorbei. Wer einen leistbaren Begleiter sucht, der solide Performance mit durchaus herzeigbarer Kameraqualität verknüpft, der macht hier einen guten Griff.

Foto: OnePlus

OnePlus Nord 2

Preis: ca. 400 Euro

Eine Stufe drüber, aber immer noch in Gefilden kleinerer Budgets, tummelt sich das OnePlus Nord 2. Nach der teils mauen Rezeption des in einigen Bereichen nicht überzeugenden Erstlings hat man beim Nord 2 nun in vielen Punkten nachgebessert und nimmt erneut Anlauf.

Und wie verschiedene Testberichte zeigen, ist das Unterfangen geglückt. Das Handy vermag zwar nicht mit dem "großen" OnePlus 9 zu konkurrieren, liefert aber für deutlich weniger Geld ein sehenswertes Rundumpaket, das sich in den Raum zwischen Mittelklasse und Highend-Gefilden zwängt. Starke Performance trifft solide Kamera – das größte Manko des Smartphones ist demnach eine deutlich spürbare Wärmeentwicklung, wenn man es mit aufwendigen Apps und Games fordert. So mancher Konkurrent würde sich eine solche Kritik wünschen.

Welche Smartphones haben Sie heuer begeistert? Planen Sie eine Neuanschaffung oder haben Sie vielleicht zu Weihnachten aufgerüstet? Welche Handys fehlen Ihrer Ansicht nach in der Liste? Posten Sie Ihr Feedback im Forum! (gpi, 30.12.2021)