Sparen, Ausgaben reduzieren, Schulden abbauen und Angebote besser vergleichen – das sind die Geldvorsätze für das kommende Jahr.

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Die klassischen Neujahrsvorsätze sind oft: mehr Sport betreiben, gesünder essen oder mehr Bücher lesen. Über die Einhaltung dieser Vorsätze lässt sich dann wohl oft streiten. Bei den Vorsätzen vergessen wird meist die finanzielle Situation. Wie soll es mit den Finanzen im neuen Jahr weitergehen?

JPMorgan Asset Management hat dazu 800 Männer und Frauen in Österreich befragt. Demnach wollen 37 Prozent der Befragten im neuen Jahr sparsamer leben. Diese Gruppe will ihren Konsum einschränken und sich öfter nach günstigeren Vergleichsangeboten umsehen – etwa bei Verträgen für Strom oder Mobilfunk.

Keine neuen Schulden

27 Prozent der Befragten haben sich vorgenommen, im kommenden Jahr ihre Schulden abzubezahlen – oder zumindest keine neuen Schulden zu machen. Mit 20 Prozent will sich jeder fünfte Befragte im neuen Jahr mehr Transparenz über seine Ausgaben verschaffen und denkt sogar an, ein Haushaltsbuch zu führen. 28 Prozent der Befragten werden im kommenden Jahr nichts an ihrem Finanzverhalten ändern, weil sie damit, wie es gerade läuft, zufrieden sind.

"Während einerseits auch im zweiten Jahr der Pandemie viele Branchen und Betriebe finanzielle Auswirkungen spüren, kam es andererseits bei vielen Menschen zu zusätzlichen Ersparnissen", sagt Markus Sevcik, Executive Director bei JPMorgan Asset Management in Wien. So manche Ausgabe für Urlaube oder diverse Freizeitevents konnte nicht getätigt werden. Das mag ein Grund dafür sein, dass neben der Sparsamkeit auch die Zufriedenheit mit der finanziellen Situation weit vorn liegt, interpretiert Sevcik die Ergebnisse.

Besserer Überblick

Dass sich immer mehr Menschen in Österreich einen besseren Überblick über ihre Finanzen verschaffen wollen, sieht der Experte als positiv an. Das sei ein erster wichtiger Schritt hin zu einer Finanzplanung und damit zu finanzieller Unabhängigkeit.

Knapp 800 Milliarden Euro haben die Österreicher in Summe auf der hohen Kante liegen – wegen des Nullzinsumfelds nahezu unverzinst. Die steigende Inflation mindert die Kaufkraft, doch an Veranlagung denken nur wenige. Obwohl die Mittelzuflüsse in Fonds zuletzt gestiegen sind, was darauf hindeutet, dass angefangen wird, zumindest ein wenig Geld umzuschichten, ist dieser Ansatz von Vorsicht geprägt. 29 Prozent – und damit fast jeder Dritte der von JPMorgan Asset Management Befragten – wollen Geld auf das Sparbuch legen.

Für jene, die Geld veranlagen, wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. 17 Prozent wollen ihr Geld mit Investments nicht nur vermehren, sondern damit gleichzeitig etwas Gutes tun. Sevcik hofft, dass nachhaltiges Investieren eine Motivation für Sparer sein kann, sie zum Anlegen zu motivieren. (Bettina Pfluger, 29.12.2021)