Kampflos out: Michael van Gerwen, einer der Favoriten auf den Titel.

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London – Der langjährige Weltranglistenerste und dreifache Weltmeister Michael van Gerwen ist bei der Darts-WM in London positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit schied der 32-jährige Niederländer vorzeitig aus dem wichtigsten Turnier der Welt aus, wie der Weltverband (PDC) wenige Stunden vor dessen Partie am Dienstagabend mitteilte. Van Gerwens Gegner Chris Dobey aus England, Zweitrunden-Bezwinger des Wieners Rusty-Jake Rodriguez, zog damit kampflos ins Achtelfinale ein.

Am Abend schrieb van Gerwen bei Twitter, er sei "wirklich enttäuscht, verwirrt, wütend, wie meine Weltmeisterschaft endet". Er habe keine Symptome, fügte der Niederländer an. "Ich hätte dieses Ergebnis nie erwartet, da ich dachte, ich hätte alles getan, um so etwas zu vermeiden."

Einen Tag zuvor war Van Gerwens Landsmann Vincent van der Voort positiv auf das Virus getestet worden. Auch er schied kampflos aus. Van Gerwen, Weltmeister von 2014, 2017 und 2019, galt neben Titelverteidiger Gerwyn Price (Wales) und Peter Wright aus Schottland als Turnierfavorit.

Herausforderung

Für die PDC könnte die Finalwoche im Alexandra Palace nun zu einer sehr komplizierten Herausforderung werden. Nachrücker gibt es in dieser Phase des Turniers nicht mehr, stattdessen könnten bei weiteren Corona-Fällen immer mehr Spiele ausfallen und die Wertigkeit der WM stark in Zweifel gezogen werden. Vor dem Turnier war bereits der Spanier Juan Rodriguez pandemiebedingt ausgefallen. "Mighty Mike", wie Van Gerwen genannt wird, ist nun aber der erste richtig große Name. Das wird weitere Fragen aufwerfen.

Denn nicht nur die Situation bei den Spielern ist heikel, sondern auch die Kulisse im Londoner Norden. Bisher ist im "Ally Pally" weiter Vollauslastung unter 3G-Regeln (Geimpfte, Genesene und negativ Getestete) gestattet. Abstand und Masken spielen bei ausgelassener Stimmung und ausschweifendem Bierkonsum oft nur eine geringe Rolle. Da Van Gerwen am Abend nicht antreten konnte, fanden nur zwei statt der geplanten drei Spiele statt. (APA, 28.12.2021)