Vlhova hat diese Saison bereits vier von fünf Slaloms gewonnen.

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Die Slowakin ließ sich auch von schwierigen Bedingungen nicht irritieren.

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Shiffrin musste sich mit Platz zwei begnügen.

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Und Liensberger (re) holte nach schwerem Schnitzer als Dritte immerhin noch das Maximum heraus.

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Zagreb – Petra Vlhova hat am Dienstag den Hattrick von Zagreb geschafft: Die Slowakin gewann – wie 2021 und 2020 – den Slalom im alpinen Ski-Weltcup der Frauen am Zagreber Hausberg Sljeme. Die 26-Jährige ließ sich weder vom warmen Wetter, dem starken Wind noch von viel Laub auf der Piste ablenken und siegte mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Mikaela Shiffrin. Weltmeisterin Katharina Liensberger wies als Dritte bereits 2,11 Sekunden Rückstand auf.

Vlhova nutzte in Lauf eins die Startnummer eins perfekt zu einem respektablen Vorsprung, den sie auch im zweiten nicht mehr hergab. Und das obwohl Shiffrin, die nach ihrer Corona-Infektion wieder starten konnte, einen starken und überlegten zweiten Lauf hinlegte. Der Rückstand von Liensberger erklärte sich mit einem schweren Schnitzer zu Beginn des zweiten Laufes, wo es die Vorarlbergerin nach einem schweren, pistenbedingten Schlag aushob. Mit Wut im Bauch meisterte die Vorarlbergerin jedoch den Rest des Hanges und fuhr noch aufs Podest.

Hervorragende Sechste wurde – wie kürzlich in Lienz – Katharina Gallhuber. Sie verbesserte sich im Finale mit einer soliden Fahrt von Rang 13 um sieben Plätze und wurde damit zweitbeste Österreicherin. Katharina Truppe belegte den 16. Platz (+3,90 Sekunden), Katharina Huber kam auf Rang 22, während Chiara Mair und Marie-Therese Sporer im zweiten Durchgang ausrutschten und ausfielen. Keine Weltcup-Punkte gab es auch für die Tirolerin Bernadette Lorenz, die bereits im ersten Lauf ausschied.

Das Zagreb-Stockerl bildet auch die Disziplinen-Wertung ab: Im Slalom-Weltcup hält Vlhova nach fünf Rennen bei 480 Zählern, dahinter folgen Shiffrin mit 340 und Liensberger mit 262. Im Gesamt-Weltcup wiederum hat der US-Star mit 830 Punkten die Nase vorne, Vlhova ist mit 715 Zählern Zweite vor Sofia Goggia aus Italien (657).

Die meisten Athletinnen hatten große Probleme mit der immer schlechter werdenden Piste, auch die Topfahrerinnen kamen bei weitem nicht fehlerlos durch, so auch Liensberger. Nach dem Fehler habe sie gedacht, "jetzt muss ich den Turbo zünden", sagte die 24-jährige im Ziel. "Es war knapp, dass ich im Lauf geblieben bin. Als ich ins Ziel gekommen bin und grünes Licht war, war das einfach unglaublich, dass sich das noch ausgegangen ist. Ich bin nach dem Fehler einfach voll an mein Limit gegangen, ich wollte das bis ins Ziel durchziehen. Dass es tatsächlich gereicht hat, ist wirklich wunderschön."

Die Umstände seine "sehr herausfordernd" gewesen. "Ganz egal, was kommt. Das Wichtige ist einfach, dass man schnell Ski fährt, das ist entscheidend. Es war eine Herausforderung, die ich ganz gut gemeistert habe", merkte sie an. Nicht schön war die Optik ob der Blätter auf der Piste. "So viel Braun hab ich noch selten gesehen", gestand auch die Kugelverteidigerin.

Auch für Gallhuber gab es in Zagreb ein sportliches Happy End: "Jeder gute Lauf, jedes gute Rennen gibt Selbstvertrauen. Es waren heute ganz andere Bedingungen, auch da habe ich gesehen, dass ich schnell sein kann. Es war definitiv ein Fight", sagte die 24-jährige Niederösterreicherin.

Truppe haderte im Ziel mit ihrer Performance. "Das ist definitiv der Untergrund, wo ich noch viel arbeiten muss, um das perfekte Material zu finden. Ich habe mich da runter schon oft viel besser gefühlt. So eine dreckige Piste habe ich noch nie gehabt, das war definitiv ein harter Tag."

Auf sich aufmerksam machte unterdessen die Kanadierin Ali Nullmeyer. Die 23-jährige wurde – offenbar unbeeindruckt von Wetter und Piste – mit Laufbestzeit im Finale Gesamt-Fünfte und erzielte somit ihr bestes Resultat im Weltcup.

ÖSV-Frauen-Rennsportleiter Christian Mitter wollte die Durchführung des Rennens nicht "unbedingt grenzwertig, aber doch irgendwie am Limit", bezeichnen. Es sei ein eigenartiges Rennen mit eigenartigen Bedingungen gewesen. Aber die Besten hätten sich durchgesetzt. Es habe sich im zweiten Durchgang beim oberen Übergang ein Schlag entwickelt, den man fast nicht lösen konnte. "Aber die besten zwei haben es dann auch wieder gezeigt, dass es eigentlich ganz gut geht." Von Liensberger sei es nach dem Fehler ein Superfight gewesen. "Das ist ein verdienter dritter Platz." Auch mit Gallhuber sei er zufrieden, der Rest habe es wieder probiert. (APA, red, 4.1.2022)

Ergebnis

1. Petra Vlhova (SVK) 1:56,99 55,99 1:01,00
2. Mikaela Shiffrin (USA) 1:57,49 +0,50
3. Katharina Liensberger (AUT) 1:59,10 +2,11
4. Wendy Holdener (SUI) 1:59,35 +2,36
5. Ali Nullmeyer (CAN) 1:59,57 +2,58
6. Katharina Gallhuber (AUT) 1:59,99 +3,00
7. Leona Popovic (CRO) 2:00,04 +3,05
8. Ana Bucik (SLO) 2:00,25 +3,26
9. Maria Therese Tviberg (NOR) 2:00,26 +3,27
10. Michelle Gisin (SUI) 2:00,27 +3,28
11. Paula Moltzan (USA) 2:00,32 +3,33
. Lena Dürr (GER) 2:00,32 +3,33
13. Nastasia Noens (FRA) 2:00,43 +3,44
14. Sara Hector (SWE) 2:00,67 +3,68
15. Charlotta Säfvenberg (SWE) 2:00,70 +3,71
16. Katharina Truppe (AUT) 2:00,89 +3,90
17. Roni Remme (CAN) 2:01,10 +4,11
18. Neja Dvornik (SLO) 2:01,26 +4,27
19. Charlotte Guest (GBR) 2:01,33 +4,34
20. Amelia Smart (CAN) 2:02,43 +5,44
21. Jessica Hilzinger (GER) 2:02,52 +5,53
22. Katharina Huber (AUT) 2:02,66 +5,67

2. Durchgang:

1. Ali Nullmeyer (CAN) 1:00,68
2. Charlotta Säfvenberg (SWE) 1:00,78 +0,10
3. Mikaela Shiffrin (USA) 1:00,86 +0,18
4. Petra Vlhova (SVK) 1:01,00 +0,32
5. Neja Dvornik (SLO) 1:01,11 +0,43
6. Leona Popovic (CRO) 1:01,24 +0,56
7. Katharina Gallhuber (AUT) 1:01,28 +0,60
8. Maria Therese Tviberg (NOR) 1:01,45 +0,77
9. Charlotte Guest (GBR) 1:01,52 +0,84
10. Roni Remme (CAN) 1:01,54 +0,86
11. Paula Moltzan (USA) 1:01,73 +1,05
12. Ana Bucik (SLO) 1:01,78 +1,10
13. Sara Hector (SWE) 1:01,85 +1,17
14. Nastasia Noens (FRA) 1:01,91 +1,23
15. Katharina Liensberger (AUT) 1:01,94 +1,26
weiter:
16. Katharina Truppe (AUT) 1:01,97 +1,29
20. Katharina Huber (AUT) 1:02,69 +2,01

Ausgeschieden im 2. Durchgang:
Marie-Therese Sporer (AUT), Chiara Mair (AUT), Anna Swenn Larsson (SWE), Mina Fürst Holtmann (NOR), Emma Aicher (GER), Andreja Slokar (SLO), Erin Mielzynski (CAN), Lara Della Mea (ITA)

1. Durchgang:

1. Petra Vlhova (SVK) 55,99
2. Mikaela Shiffrin (USA) 56,63 +0,64
3. Wendy Holdener (SUI) 56,80 +0,81
4. Anna Swenn-Larsson (SWE) 56,83 +0,84
5. Katharina Liensberger (AUT) 57,16 +1,17
6. Lena Dürr (GER) 57,68 +1,69
7. Andreja Slokar (SLO) 57,84 +1,85
8. Erin Mielzynski (CAN) 57,86 +1,87
9. Michelle Gisin (SUI) 58,25 +2,26
10. Ana Bucik (SLO) 58,47 +2,48
11. Nastasia Noens (FRA) 58,52 +2,53
12. Paula Moltzan (USA) 58,59 +2,60
13. Katharina Gallhuber (AUT) 58,71 +2,72
14. Leona Popovic (CRO) 58,80 +2,81
15. Maria Therese Tviberg (NOR) 58,81 +2,82

weiter:
18. Katharina Truppe (AUT) 58,92 +2,93
19. Chiara Mair (AUT) 58,95 +2,96
27. Katharina Huber (AUT) 59,97 +3,98
28. Marie-Therese Sporer (AUT) 1:00,06 +4,07

Ausgeschieden im 1. Durchgang:
Bernadette Lorenz (AUT), Asa Ando (JPN), Laurence St-Germain (CAN), Martina Dubovska (CZE)

Weltcup-Gesamtwertung (nach 17 Rennen):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 830
2. Petra Vlhova (SVK) 715
3. Sofia Goggia (ITA) 657
4. Sara Hector (SWE) 442
5. Federica Brignone (ITA) 407
6. Michelle Gisin (SUI) 359
7. Ramona Siebenhofer (AUT) 341
8. Katharina Liensberger (AUT) 333

9. Ragnhild Mowinckel (NOR) 330
10. Breezy Johnson (USA) 322

Slalom Frauen (5):

1. Petra Vlhova (SVK) 480
2. Mikaela Shiffrin (USA) 340
3. Katharina Liensberger (AUT) 262
4. Wendy Holdener (SUI) 241
5. Lena Dürr (GER) 202
6. Michelle Gisin (SUI) 187
7. Sara Hector (SWE) 135
8. Ana Bucik (SLO) 124
9. Anna Swenn-Larsson (SWE) 122
10. Katharina Truppe (AUT) 121

Mannschaft Frauen (17):

1. Österreich 2274
2. Italien 1893
3. Schweiz 1774
4. USA 1369
5. Norwegen 843
6. Slowakei 715
7. Schweden 695
8. Slowenien 661
9. Frankreich 590
10. Deutschland 427

Nationencup (32):

1. Österreich 4564
2. Schweiz 3874
3. Italien 2972
4. Norwegen 2310
5. USA 2010
6. Frankreich 1678
7. Deutschland 1113
8. Slowenien 1002
9. Schweden 878
10. Kanada 773