Sind wir also im 22er-Jahr gelandet. Möge es etwas milder mit uns umgehen als 2021. Wobei man sich in Österreich eh nicht beklagen sollte: Abgesehen von teils minderbegabtem Politikpersonal, das sich aber zum Teil bereits verabschiedet hat, geht es uns vergleichsweise gut.
Besser jedenfalls, einmal möge es noch erwähnt sein, als Flüchtlingen, zu deren zusätzlicher Aufnahme wir auch künftig nicht beitragen werden. Das hat der dritte 2021er-Kanzler, der aktuelle von der christlich-sozialen ÖVP, dem Papst schon ausgerichtet, nachdem dieser zu Silvester einen entsprechenden Appell an die Welt gerichtet hatte. "Wir haben hunderte Familien schon dieses Jahr aufgenommen", so der Kanzler Richtung Vatikan.
Der Jahreswechsel kann Türen wie Herzen aber auch öffnen, wie Beiträge auf Social Media nahelegen. So gewährte derselbe Kanzler zu Jahresende auf Instagram einen Blick in sein Büro, in dem es sich seine Gebirgsschweißhündin, die Fanny, auf dem Sofa gutgehen lässt. Von Struppi (der Verfassungsministerin zugehörig) oder Juli (dem Bundespräsidenten zugehörig) gab’s solch herzige Bürobilderln leider nicht.
Dafür ließ die "Elli-es-ist-vorbei"-Tourismusministerin mit ihrer Videobotschaft zu Jahresbeginn tief in ihr türkises Herz blicken. Breitest lächelnd stieß sie "auf ein besseres 2022" an – ein Häferl mit der Aufschrift "Einen Scheiß muss ich" in der Hand.
Wetten, das hat was zu bedeuten? (Renate Graber, 6.1.2022)