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Marco Odermatt fuhr als Schnellster um die Tore.

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Die Fans in der Schweiz feuerten ihre Athleten lautstark an – hier etwa Justin Murisier.

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Hoch lebe Marco Odermatt.

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Adelboden – Marco Odermatt ist seiner Favoritenrolle im Weltcup-Riesentorlauf in Adelboden gerecht geworden. Der Schweizer Lokalmatador hielt beim Ski-Klassiker am Samstag auch dem Angriff von Manuel Feller stand. Der Tiroler katapultierte sich mit einer Laufbestzeit im zweiten Durchgang vom fünften auf den zweiten Endrang. Auf Odermatt, der nun vier der bisherigen fünf Saison-Riesentorläufe gewonnen hat, fehlten ihm am Ende 0,48 Sekunden.

Für Feller war es die beste Saisonplatzierung. In den Riesentorläufen von Val d'Isere und Alta Badia war der 29-Jährige als Dritter bereits jeweils auf dem Podest gestanden. "Ich bin mehr als zufrieden mit dem zweiten Platz", sagte Feller anschließend. 12.300 Zuschauer bejubelten trotz Corona-Pandemie den ersten Schweizer Heimsieg im Adelboden-Riesentorlauf seit Marc Berthod 2008.

Odermatt hatte bereits zur Halbzeit geführt und baute seine Führung im Gesamtweltcup aus. "Ich war so nervös", gestand der Mann aus dem Kanton Nidwalden in seiner ersten Reaktion. "Es war geil, obwohl es sich nicht so angefühlt hat. Bei dem Druck für das ganze Schweizer Team ist es nicht immer einfach hier. Aber wenn man ins Ziel kommt, ist es einmalig. Danke vielmals für das!"

Schwarz freut sich

Laut Feller sei Odermatt "der beste Riesentorläufer heuer". Dennoch hatte auch der 24-jährige Schweizer im zweiten Durchgang mit der enorm schwierigen Strecke seine Probleme. 1,17 Sekunden hatte der frenetisch angefeuerte "Odi" vor dem Finale Guthaben auf Feller. "Da hätte er schon einen groben Fehler machen müssen. Das ist schon ein Riesenabstand, vor allem bei seiner Form", erklärte der Tiroler. "Seine Vorbereitung war auch definitiv die bessere als unsere, mit dem Slalom-Chaos in Zagreb. Ich habe das schon eher so erwartet. Ich war sogar ein bisschen überrascht, dass mein Lauf so extrem schnell war."

Das Skifahren mache Spaß, betonte Feller. "Jetzt habe ich das Thema mit der ersten Startgruppe auch abgeschlossen. Das ist sicher gut für Olympia." Dritter wurde sechs Hundertelsekunden hinter dem Tiroler der Franzose Alexis Pinturault, der im Vorjahr beide Adelboden-Riesentorläufe gewonnen hatte. Marco Schwarz landete als zweitbester Österreicher mit 2,54 Sekunden Rückstand auf Rang neun. Patrick Feurstein und Dominik Raschner kamen als 15. und 16. ins Ziel.

"Der Zeitrückstand ist noch ein bisschen groß. Aber ich bin vor allem mit dem oberen Teil im zweiten Durchgang sehr happy", meinte Schwarz. Für den Kärntner war es disziplinübergreifend das beste Saisonergebnis. Der Kombi-Weltmeister hatte im November im Training einen Einriss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk erlitten, dieser wurde konservativ ohne Operation behandelt. "Über Weihnachten ist beim Fuß ein guter Schritt passiert, das passt jetzt auch wieder ganz gut. Ich glaube, dass mir der Tag heute sehr viel bringt", führte Schwarz aus.

Gut und ganz schlecht

"Mit der Platzierung muss ich absolut zufrieden sein. Mein zweitbestes Weltcup-Ergebnis ist sicher top. Es war nicht fehlerfrei, aber der Speed hat grundsätzlich schon gepasst", meine Feurstein. Für Raschner war es das beste Riesentorlauf-Resultat im Weltcup überhaupt. "Im ersten war es extrem schwierig. Die Sicht war nicht so gut, die Piste war auch schon unruhig. Ich habe eigentlich in beiden Läufen ein solides Skifahren gezeigt", meinte der Tiroler.

Stefan Brennsteiner stürzte bereits im ersten Durchgang und schied aus. Der Salzburger zeigte sich überrascht darüber, "dass ich so schlecht Ski gefahren bin, vor allem im Mittelteil ganz schlecht". Beim Ausfall sprach er von einem "Timingproblem". Adelboden war bereits die letzte Chance, sich im Riesentorlauf noch einmal für Olympia in Peking zu empfehlen. Am Sonntag (10.30 und 13.30 Uhr/jeweils live ORF 1) steht auf dem Chuenisbärgli ein Slalom auf dem Programm. (APA, 8.1.2022)

Ergebnisse des Weltcup-Riesenslaloms in Adelboden

1. Marco Odermatt (SUI) 2:34,45
2. Manuel Feller (AUT) +0,48
3. Alexis Pinturault (FRA) +0,54
4. Justin Murisier (SUI) +1,77
5. Mathieu Faivre (FRA) +1,89
6. Henrik Kristoffersen (NOR) +1,91
7. Filip Zubcic (CRO) +1,94
8. Loic Meillard (SUI) +1,95
9. Marco Schwarz (AUT) +2,54
10. Cyprien Sarrazin (FRA) +2,88

11. Gino Caviezel (SUI) +3,27
12. Erik Read (CAN) +3,30
13. Thibaut Favrot (FRA) +3,92
14. Fabian Wilkens Solheim (NOR) +3,99
15. Patrick Feurstein (AUT) +4,01
16. Dominik Raschner (AUT) +4,06
17. Giovanni Borsotti (ITA) +4,23
18. Alex Hofer (ITA) +4,30
19. Simon Maurberger (ITA) +4,32
20. Mattias Rönngren (SWE) +4,35

21. Julian Rauchfuß (GER) +4,38
22. Cedric Noger (SUI) +4,54
23. Riccardo Tonetti (ITA) +4,65
24. Giovanni Franzoni (ITA) +4,70
25. Stefan Hadalin (SLO) +4,82
26. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) +4,86
27. Daniele Sette (SUI) +4,95
28. Maarten Meiners (NED) +6,34
29. Brian McLaughlin (USA) +6,36

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Stefan Brennsteiner (AUT), Luca de Aliprandini (ITA), Lucas Braathen (NOR), Trevor Philp (CAN), Zan Kranjec (SLO), River Radamus (USA)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Alexander Schmid (GER)

Ergebnisse 1. Durchgang

1. Marco Odermatt (SUI) 1:17,94
2. Alexis Pinturault (FRA) 1:18,25 +0,31
3. Filip Zubcic (CRO) 1:18,44 +0,50
4. Mathieu Faivre (FRA) 1:18,46 +0,52
5. Manuel Feller (AUT) 1:19,11 +1,17
6. Justin Murisier (SUI) 1:19,32 +1,38
6. Loic Meillard (SUI) 1:19,32 +1,38
8. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:19,78 +1,84
9. Alexander Schmid (GER) 1:20,13 +2,19
10. Marco Schwarz (AUT) 1:20,15 +2,21

11. Riccardo Tonetti (ITA) 1:20,19 +2,25
12. Erik Read (CAN) 1:20,45 +2,51
13. Fabian Wilkens Solheim (NOR) 1:20,61 +2,67
14. Cyprien Sarrazin (FRA) 1:20,65 +2,71
15. Patrick Feurstein (AUT) 1:20,73 +2,79

weiter:
21. Dominik Raschner (AUT) 1:21,34 +3,40
31. Christian Borgnaes (AUT) 1:22,36 +4,42

Ergebnisse 2. Durchgang

1. Manuel Feller (AUT) 1:15,82
2. Marco Odermatt (SUI) 1:16,51 +0,69
3. Simon Maurberger (ITA) 1:16,57 +0,75
4. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:16,58 +0,76
5. Cyprien Sarrazin (FRA) 1:16,68 +0,86
6. Alexis Pinturault (FRA) 1:16,74 +0,92
7. Gino Caviezel (SUI) 1:16,76 +0,94
8. Cedric Noger (SUI) 1:16,83 +1,01
9. Marco Schwarz (AUT) 1:16,84 +1,02
10. Alex Hofer (ITA) 1:16,85 +1,03

11. Justin Murisier (SUI) 1:16,90 +1,08
12. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 1:16,99 +1,17
13. Giovanni Franzoni (ITA) 1:17,05 +1,23
14. Daniele Sette (SUI) 1:17,07 +1,25
15. Loic Meillard (SUI) 1:17,08 +1,26

weiter:
16. Dominik Raschner (AUT) 1:17,17 +1,35
22. Patrick Feurstein (AUT) 1:17,73 +1,91

Gesamtwertung (nach 16 Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 845
2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 469
3. Matthias Mayer (AUT) 447
4. Alexis Pinturault (FRA) 382
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 373
6. Henrik Kristoffersen (NOR) 327
7. Beat Feuz (SUI) 300
8. Dominik Paris (ITA) 281
9. Manuel Feller (AUT) 261
10. Justin Murisier (SUI) 211

weiter:
19. Raphael Haaser (AUT) 167
25. Max Franz (AUT) 135
31. Otmar Striedinger (AUT) 126
34. Daniel Danklmaier (AUT) 115
37. Christian Hirschbühl (AUT) 110
Daniel Hemetsberger (AUT) 110
39. Dominik Raschner (AUT) 104
40. Stefan Brennsteiner (AUT) 102
48. Patrick Feurstein (AUT) 81
49. Roland Leitinger (AUT) 80
53. Marco Schwarz (AUT) 74

Riesentorlauf Männer (nach fünf Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 480
2. Manuel Feller (AUT) 261
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 253
4. Alexis Pinturault (FRA) 214
5. Luca de Aliprandini (ITA) 207
6. Justin Murisier (SUI) 177
7. Mathieu Faivre (FRA) 145
8. Zan Kranjec (SLO) 128
9. River Radamus (USA) 126
10. Filip Zubcic (CRO) 116

weiter:
17. Roland Leitinger (AUT) 80
18. Patrick Feurstein (AUT) 79
19. Stefan Brennsteiner (AUT) 78
20. Marco Schwarz (AUT) 74
30. Raphael Haaser (AUT) 26
36. Dominik Raschner (AUT) 15

Mannschaft Männer (nach 16 Rennen):

1. Österreich 2430
2. Schweiz 2319
3. Norwegen 1530
4. Frankreich 1239
5. Italien 1133
6. Deutschland 696
7. USA 643
8. Kanada 439
9. Slowenien 347
10. Kroatien 215

Nationencup (nach 34 Rennen):

1. Österreich 4766
2. Schweiz 4213
3. Italien 3091
4. Norwegen 2396
5. USA 2048
6. Frankreich 1932
7. Deutschland 1123
8. Slowenien 1091
9. Schweden 989
10. Kanada 854