Im Juni sollen die ersten wissenschaftlichen Beobachtungen mit dem James Webb Telescope beginnen.
Illustr.: NASA GSFC/CIL/Adriana Manrique Gutierrez

Das zu Weihnachten gestartete Weltraumteleskop James Webb hat mit dem Ausklappen einer letzten Spiegelplatte seine zweiwöchige Entfaltungsphase beendet und ist nun bald bereit für die Erforschung des Universums.

"Der letzte Flügel ist nun entfaltet", teilte die Nasa am Samstag bei Twitter mit. Das Team arbeite nun daran, "den Flügel an seinem Platz zu verankern", es handle sich dabei um einen mehrstündigen Prozess.

"Bevor wir feiern, haben wir noch einiges zu tun", erklärte die Nasa weiter. Erst wenn die letzte Verankerung geglückt sei, sei das Teleskop einsatzbereit.

Scharfer Blick zurück zum Beginn

Eine Ariane-5-Rakete hatte den Nachfolger des legendären Hubble-Teleskops am ersten Weihnachtstag vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana aus ins All gebracht. Das James-Webb-Teleskop soll unter anderem einen schärferen Blick in Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren und damit nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall ermöglichen.

Grafik: Die Entfaltung des James Webb Telescope.
Grafik: Esa

Damit das riesige Teleskop in die Spitze der Ariane-5-Rakete passte, hatte es vor dem Start zusammengefaltet werden müssen. Das Entfalten im Weltraum war dann allerdings ein komplexer und riskanter Vorgang, der den Nasa-Verantwortlichen im Vorfeld viele Sorgen bereitet hatte.

Nach der erfolgreichen Entfaltung war der Jubel im James-Webb-Telescope-Missionszentrum der Nasa gewaltig.
Foto: AFP/Nasa

Gemeinschaftsprojekt

Das nach einem ehemaligen Direktor der US-Raumfahrtbehörde benannte Teleskop wurde gemeinsam von der Nasa, der europäischen Weltraumorganisation Esa und der kanadischen Weltraumagentur CSA entwickelt. Auch das Max-Planck-Institut für Astronomie, die Universität Köln sowie mehrere deutsche Unternehmen beteiligten sich. (APA, 8.1.2022)