"Ja, ich will": Bei der Lektüre einer lachsfarbenen Zeitung (hier unter dem Titel "Die Internationale") fällt Wally (Maria Köstlinger) ein, dass sie den Heiratsantrag von Hadrian Melzer (Bernhard Schir) annimmt. Im Bad kommen sie davon wieder ab.

Foto: ORF/MR Film/Petro Domenigg

Leichtigkeit zählt zu den schwersten Aufgaben, beim Schreiben wie beim Darstellen des Geschriebenen. Um Spaß zu machen, kann es helfen, ihn zu haben, das muss aber nicht sein und auch nicht zum Ziel führen. Witz kann in der Herstellung fürchterlich anstrengen und sich doch nicht einstellen. Deshalb versucht dieses TV-Tagebuch all das erst gar nicht.

Sie sind wieder da. Montagabend ab 20.15 Uhr in ORF 1 sind Maria Köstlinger, Nina Proll, Ines Honsel und Hilde Dalik wieder Wally, Nicoletta, Sonia und Vanessa (alias Madame Pompadour), also die "Vorstadtweiber", eine erfolgreiche Produktion der MR Film für den ORF, die nun in die sechste und letzte Staffel geht.

Die fünfte Staffel sahen im Schnitt 621.000 Menschen, auch für eine recht aufwendige Produktion eine sehr solide Größe bei ansehnlichen Marktanteilen vor allem beim Publikum unter 50. Sie sollten jetzt nicht weiterlesen, sondern heute "Vorstadtweiber" schauen.

"Amuse geil"

Aus der sogenannten Werbezielgruppe unter 50 haben sich die Weiber in der sechsten Staffel doch eher verabschiedet. Sie kämpfen mit dem Alter und seinen einschlägig seriell beliebtesten Folgeerscheinungen wie zu wenig oder zu viel Haut um die eine oder andere Körperstelle und beschäftigen sich wie in den vorigen fünf Staffeln mit Zwischenmenschlichem und der Erinnerung an Zeiten von "Amuse geil", die auch illustriert, wie schwer Leichtigkeit und Witz sein können.

"Biester"

Wenn Rudi Roubinek beim Casting von Pro-forma-Lebensgefährten (Cicisbeos) für Sonia mit Inbrunst "Dein ist mein ganzes Herz" intoniert, könnte das der erfrischendste, womöglich auch authentischste Moment von Folge 51 am Montag sein.

"Weiber"-Autor Uli Bree arbeitet schon an der Nachfolgeserie für den ORF. Arbeitstitel: "Biester". Wir werden schauen. (Harald Fidler, 10.1.2022)