Befragt wurden weltweit mehr als 220.000 Studierende aus den Bereichen Wirtschaft, Ingenieurwesen und IT.

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Ein hohes zukünftiges Einkommen, Entwicklungsmöglichkeiten und ein freundliches Arbeitsumfeld zählen zwar nach wie vor zu den wichtigsten Arbeitgeberattributen für Junge, die Suche nach einem sicheren Arbeitsplatz hat jedoch stark an Bedeutung gewonnen. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Umfrage der schwedischen Employer-Branding-Agentur Universum.

An der Befragung haben zwischen September 2020 und Mai 2021 über 220.000 Studierende aus den Bereichen Wirtschaft, Ingenieurwesen und IT aus zehn Ländern teilgenommen (Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Kanada, Russland und USA). In der Umfrage wurden die Teilnehmenden unter anderem gefragt, welche Arbeitgebereigenschaften für sie am wichtigsten sind und welche Firmen sie als Arbeitgeber am meisten ansprechen.

"Eine Flucht in die Sicherheit ist typisch für einen wirtschaftlichen Abschwung, ebenso wie die Abkehr von risikoreicheren, unternehmerischen Firmen", sagt Richard Mosely, Chefstratege bei Universum. "Das ist wahrscheinlich der Grund, warum etablierte Innovatoren mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz wie Amazon und IBM die größten Gewinner in der Rangliste waren."

Wunsch nach Sicherheit

Geschlossene Grenzen sowie gesunkene internationale Mobilität und Unsicherheit haben sich auch auf die Jobperspektiven von vielen Jungen ausgewirkt. Der Umfrage zufolge ist das Interesse an ausländischen Unternehmen und multinationalen Karrieren seit Pandemiebeginn zurückgegangen. Doch auch Start-ups scheinen nun weniger attraktiv für die Befragten zu sein – in den Jahren zuvor waren jungen Unternehmen noch aufgrund ihrer Firmenkultur und des Arbeitsumfeldes besonders beliebte Arbeitgeber.

Eine weitere Universum-Umfrage unter Personalverantwortlichen bekräftigt diese Erkenntnis: Während im Jahr 2019 noch mehr als ein Drittel (38 Prozent) der Recruiter in Großunternehmen angaben, aufgrund der Konkurrenz von Start-ups "sehr besorgt" zu sein, lag dieser Wert im letzten Jahr bei nur mehr 16 Prozent.

Spätestens seit Corona sind nun Homeoffice und hybrides Arbeiten in vielen Firmen Realität. Zwar haben die neuen Arbeitsformen durchaus ihre Vorteile, gerade die Jungen begegnen ihnen aber auch mit Skepsis. Potenzielle Nachteile sehen sie vor allem in fehlenden sozialen Kontakten im Job (50 Prozent), einem weniger effektiven Onboarding aus der Ferne (38 Prozent) sowie einer Bevorzugung von Mitarbeitenden vor Ort (32 Prozent). (red, 10.1.2022)