Im Jänner blieben die Gläser trocken.
Foto: Getty Images / iStock / Manuel Adorf

Pro
von Franziska Zoidl

Riechen Sie es? Im Jänner liegt Veränderung in der Luft. Die Tasche für das Fitnessstudio wird am Vorabend gepackt, die gesunde Jause fürs Büro vorbereitet.

Nach der Weihnachts- und Silvestervöllerei wollen alle sportlicher, gesünder, schlanker werden. Manche probieren gleich einen "Dry January" und verzichten den ganzen Jänner auf Alkohol.

Gut so! Viele erzählen, dass sie ohne das Glas Wein am Abend besser schlafen, sich ohne Fusel gesünder fühlen und nebenbei abnehmen. Obendrein kann man nüchtern betrachten, warum man zu bestimmten Gelegenheiten eigentlich wie viel trinkt.

Außerdem hat der Dry January ein fixes Ablaufdatum durch den Februar. Die im Jänner abgeschlossene Mitgliedschaft im Fitnessstudio läuft dann immer noch elf Monate. Uff.

Sie sind jetzt überzeugt, haben den Start des Dry January aber leider, leider heuer verpasst? Kein Problem – probieren Sie einen "Dry February". Der hat auch nur 28 Tage.

Kontra
von Siegfried Lützow

Gerade diesen Jänner durch Alkoholkarenz noch zusätzlich zu verdüstern war und ist wirklich keine Option. Situationselastisch richtiges Handeln soll aber hier nicht zur Diskussion stehen, einmal wird die Sonne ja wieder scheinen.

Temporäre Abstinenz ist gewiss angezeigt, das Kind mit dem Bade auszuschütten empfiehlt sich aber nicht. Und das nicht nur (um beim Bild zu bleiben) im Interesse des erfreulich starken Geburtsmonats Oktober.

Diesbezügliche Grundsteine müssen nun einmal im Jänner gelegt werden. Und die Frage, ob das gegenwärtige Niveau auch bei flächendeckender Trockenheit gehalten werden kann, muss erlaubt sein, ohne gleich in den Ruch zu geraten, Rauschkinder zu propagieren.

Es ist sinnvoll, hier – nach Konsultation des hervorragenden Hipp-Schwangerschaftsrechners – den "Sober October" ins Spiel zu bringen. Denn der allerstärkste Geburtsmonat ist der Juli. Ein paar Krebse und Löwinnen weniger sind sicher verkraftbar. (RONDO, 16.1.2021)