Die Polizei geht wegen der Spurenlage in der Wohnung von einem Tötungsdelikt aus.

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Gröbming – Ein 63 Jahre alter Mann aus dem obersteirischen Gröbming (Bezirk Liezen) ist am Dienstagnachmittag offenbar an Stichverletzungen gestorben. Die alarmierte Polizei fand den Mann leblos auf, er starb wenig später, wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Mittwoch mitteilte. Die Beamten nahmen eine Bekannte (52) des Mannes fest und stellten die mutmaßliche Tatwaffe sicher. Die Verdächtige sagte bei einer ersten Vernehmung, sie habe Erinnerungslücken.

Die Polizei wurde am Dienstag kurz vor 15.30 Uhr erst wegen eines angeblichen Suizids zu einem Mehrparteienhaus in Gröbming gerufen. Die 52-Jährige hatte die Rettung angerufen, die daraufhin die Exekutive mitverständigte, wie vonseiten der Landespolizeidirektion Steiermark am Mittwoch präzisiert wurde. Die Frau will ihren Bekannten in dessen Wohnung bereits leblos aufgefunden haben. Rotkreuz-Sanitäter leiteten sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. Für den 63-Jährigen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Er erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen.

Tatwaffe wird untersucht

Von den Beamten wurde eine Stichverletzung am Hals- bzw. im Schulterbereich des Mannes festgestellt. Dann fanden die Polizisten ein blutverschmiertes Küchenmesser hinter einer Tür in der Wohnung. Es könnte sich dabei um eine mögliche Tatwaffe handeln. Eine kriminaltechnische Untersuchung soll nähere Aufschlüsse geben. Polizisten nahmen die 52-Jährige aufgrund der Spurenlage noch in der Wohnung wegen des Verdachts des Mordes fest. Es handelt sich um eine Bekannte des 63-Jährigen, welche aber nicht in der Wohnung des Mannes wohnt. Beide waren der Polizei bereits aus der Vergangenheit wegen ihres übermäßigen Alkoholkonsums bekannt.

Bisherige Ermittlungen ergaben Anhaltspunkte dafür, dass die 52-Jährige einen Streit mit dem 63-jährigen Obersteirer hatte. Die Verdächtige dementierte das aber bei der ersten Vernehmung Mittwochnachmittag. Diesbezüglich seien laut Polizei noch weitere Ermittlungen und Umfeld-Erhebungen im Gange. Die 52-Jährige gab außerdem an, sich nicht an das Tatgeschehen erinnern zu können. Sie habe noch zu Mittag mit dem gut befreundeten 63-jährigen Mittag gegessen und Alkohol getrunken, von da an habe sie keine Erinnerung mehr.

Die Polizei konzentrierte sich am Mittwoch weiters auf die Befragung des näheren Umfeldes. Eine gerichtsmedizinische Obduktion der Leiche des 63-Jährigen wurde bereits durchgeführt: Diese ergab, dass sich der Mann die lebensbedrohende Stichverletzung mit einem rund 13 Zentimeter langen Küchenmesser nicht selbst im Hals- bzw. Nackenbereich zugefügt haben kann. Das sei ausgeschlossen. Zudem zeigte die Obduktion, dass es sich um einen wuchtigen Stich von hinten gehandelt haben dürfte.

Die 52-Jährige wurde in die Justizanstalt Leoben gebracht. Die Untersuchungshaft wurde beantragt. (12.1.2022)