Zuckerberg würde sich wohl lieber auf die Weiterentwicklung seines Metaverse konzentrieren, als mit Klagen vor dem US-Gericht.

Foto: Marcio Jose Sanchez

Nach dem Kauf von Whatsapp und Instagram hätte der Meta-Konzern, ehemals Facebook, eine Monopolstellung im Markt der Onlinenetzwerke. So lautet der Vorwurf der Federal Trade Commision (FDC) der USA, dem am Dienstag im zweiten Anlauf in Form einer Kartellklage stattgegeben wurde. Ziel der Klage ist es, den Tech-Riesen wieder in mehrere Einzelteile zu zerschlagen.

Erfolg im zweiten Anlauf

Der Kampf der US-Regierung gegen Meta ist einer der größten, der je gegen einen solchen Tech-Konzern geschlagen wurde – zumindest in den USA. Schon unter der Trump-Regierung wurde erstmals die Klage gegen Facebook eingereicht, vom Gericht damals jedoch abgelehnt. Richter James Boasberg begründete seine Entscheidung im vergangenen Jahr damit, dass die Argumentation zu "spekulativ" gewesen sei und die Behörde nicht habe darlegen können, dass Facebook eine Monopolstellung auf dem Markt für soziale Medien habe.

Für den zweiten Anlauf fügte die FTC der Klage mehr Details hinzu und ergänzte laut Boasberg "bessere Argumente", warum der Kauf von Mitbewerbern die Anklage rechtfertigen würde. Vor allem die Entwicklung der Nutzerzahlen und die damit verbundene Zeit auf den Plattformen wurden diesmal verstärkt ausgeführt, um die Marktmacht von Meta darzulegen.

Die Chefanklägerin Lina Khan darf zudem weiter für die FTC sprechen. Die Vorwürfe von Meta, Khan sei aufgrund früherer Aussagen und öffentlicher Kritik gegen Facebook voreingenommen, lehnte das Gericht als unzulässig ab.

Ein Sprecher von Meta kommentierte die Entwicklungen via E-Mail und zeigte sich darin verwundert, warum die FTC erneut die Übernahmen hinterfrage, die sie vor Jahren freigegeben habe. Man sei zudem sicher, dass die Vorwürfe widerlegt werden könnten. Die sehr erfolgreichen Plattformen Whatsapp und Instagram seien heute das Ergebnis der damaligen Übernahme, so der Sprecher.

Marktmacht

Facebook gehört immer noch zu den größten sozialen Netzwerken der Welt. Laut eigenen Angaben hat die Plattform noch immer rund 2,5 Milliarden aktive Nutzer pro Monat. Der seit 2004 aktive Service übernahm 2012 den damals schon erfolgreichen Fotosharing-Dienst Instagram um eine Milliarde Dollar. 2014 kam der Kauf von Whatsapp um 19 Milliarden Dollar zustande. (red, 12.1.2022)