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Facebook – pardon: Meta! – wiederholt die Strategie, die schon in der Vergangenheit gut funktionierte.

Foto: Reuters / Dado Ruvic

Jüngst wurde der Weg für eine Klage gegen den Konzern frei gemacht, der sich nun Meta nennt und in den Jahren 2012 und 2014 die beiden Unternehmen Instagram und Whatsapp übernommen hatte. Wenn die Klage durchgeht, könnten die rund zehn Jahre alten Deals rückgängig gemacht werden. Das käme einer Zerschlagung des Konzerns gleich.

Zu billig

Doch neben dem Schwelgen in der Vergangenheit geht es im Meta-Kontext nun auch um ein Zukunftsthema: dessen Virtual-Reality-Division, die nun von der Federal Trade Commission (FTC) näher unter die Lupe genommen wird. Thema ist unter anderem das Pricing der VR-Brille Quest 2, die hierzulande für nur knapp 350 Euro erhältlich ist. Angesichts der technischen Ausstattung liegt der Verdacht nahe, dass Meta die Brille subventioniert, um mit Dumpingpreisen die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen.

Zudem festigt Meta seine Macht im VR-Bereich softwareseitig, indem Studios gekauft wurden – darunter Beat Games, die Entwickler des beliebten VR-Spiels Beat Saber. Eine geplante Übernahme der Fitness-App Supernatural für über 400 Millionen Dollar wird von den Wettbewerbshütern nun genauer geprüft.

Erinnerungen an 2021

Warum ist das für den Einzelnen relevant? Weil es zeigt, dass das Metaversum schon kaputt ist, bevor es in der Masse Fuß fassen konnte. Denn neben ersten Fällen sexueller Belästigung und anderer Ärgernisse zeichnet sich ab, dass sich die Fehler aus der Vergangenheit wiederholen: Wie früher Whatsapp und Instagram gekauft wurden, sind es nun Beat Saber und Supernatural – Apps, deren nutzungsbasierte Daten von Meta monetarisiert werden können und über die wieder eigene Silos entstehen könnten. Ähnlich der Tatsache, dass es heute keine Schnittstelle zwischen Signal und Whatsapp gibt, kann man schon heute manche Spiele nicht gemeinsam mit Freunden spielen, wenn die User Brillen unterschiedlicher Hersteller verwenden – also in Parallel-Metaversen leben.

Es ist daher im User-Interesse, im VR-Kontext die Bildung von Monopolen zu verhindern und offene Systeme zu fördern. Und zwar nicht erst in zehn Jahren, sondern jetzt. (Stefan Mey, 18.1.2022)