Der Hackerangriff auf staatliche Webseiten in der Ukraine hat offenbar tiefergehende Schäden hinterlassen. Eine Reihe "externer Informationsressourcen" seien zerstört worden, teilte die Behörde für Internetsicherheit am Montag mit. Es gehe um mehr, als die zeitweise Blockade staatlicher Webseiten. Welche Ressourcen genau dauerhaft beschädigt sind, ließen die Ermittler offen.

Es habe sich um einen komplexen Angriff gehandelt, bei dem Attacken aktiv gesteuert wurden, also nicht nur Schadprogramme abliefen. Rund 95 Prozent der angegriffenen Webseiten funktionierten aber wieder.

70 Seiten betroffen

Bei dem Cyberangriff am Donnerstag und Freitag wurden die Ukrainer aufgefordert, furchtsam zu sein und das Schlimmste zu erwarten. Nach offiziellen Angaben waren rund 70 Internet-Seiten der Regierung Ziel der Angriffe, darunter auch die des Sicherheits- und Verteidigungsrates, die des Kabinetts und die mehrerer Minister.

Die Regierung in Kiew geht davon aus, dass letztendlich Russland hinter den Angriffen steckt. Seit Wochen gibt es Spannungen zwischen beiden Ländern. Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow hatte vor über einer Woche nach erfolglosen Gesprächen mit westlichen Staaten zur Lösung der Ukraine-Krise angekündigt, Russland werde nun "andere Maßnahmen und Techniken" anwenden. (APA, 17.1.2022)