Vor etwas mehr als zwei Jahren – in vorpandemischen Zeiten – durfte ich bei einer Kochbuchvorstellung in Wien die Autorin Cettina Vicenzino kennenlernen. Sie präsentierte ihr wunderbares Buch "Sizilien in meiner Küche" (Dorling-Kindersley-Verlag). Es ist – wie andere Bücher von ihr – sehr viel mehr als eine Rezeptsammlung und enthält viele Fotos, Porträts und interessante Hintergrundgeschichten. Mittlerweile ist es auch auf Englisch erschienen.
Eines der Rezepte, die mir beim ersten Durchblättern sofort ins Auge fielen, war jenes für Pan d'arancio, sizilianischen Orangenkuchen. Das Besondere an diesem Kuchen ist, dass die Orangen mitsamt der Schale püriert und in die Masse gerührt werden, was einen besonders aromaintensiven, saftigen Kuchen ergibt. Laut Vicenzino sollen die Mönche des Klosters von Catania den Kuchen erfunden haben. Da Butter früher in Sizilien nicht so verbreitet war, kann man stattdessen auch Olivenöl nehmen.
Klassisch werden für den Kuchen Mandeln verwendet, werden sie doch in Sizilien angebaut. Für die EssBar habe ich einen kleinen Teil der Mandeln durch Haselnüsse ersetzt, weil schlicht nicht genug Mandeln zuhause im Vorratsschrank waren.
Zutaten für 1 Kastenform (800–900 ml)
- 1 kleine Bioorange
- 3 Eier (M)
- Mark einer 1/2 Vanilleschote
- 80 g brauner Rohrzucker
- 50 g Feinkristallzucker
- 1 EL Mandel- oder Orangenlikör
- 100 g Butter, zerlassen und wieder abgekühlt, sowie etwas mehr zum Einfetten der Form
- Hartweizengrieß/Mehl für die Form
- 100 g glattes Mehl
- 50 g gemahlene blanchierte Mandeln
- 5 g Backpulver
- 1 Prise Salz
Für den Zuckerguss
- 100 g Staubzucker
- 2 EL Orangensaft