Geht's noch besser? Das Brechhorn bietet perfektes Skigelände.

Foto: Uwe Grinzinger

Schaustück im Norden: der Wilde Kaiser.

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Schaustück im Süden: der Große Rettenstein über der Durachalm.

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Skifahrfreundlich: Auch Pengelstein und Schwarzkogel hinter der Durachalm, auf der anderen Seite des Spertentals, bieten schöne Skihänge.

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Gut geleitet: Am Brechhorn werden die Skitourengeher sanft auf wildverträgliche Routen gelenkt.

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Halb zugeweht: die Breitlabalm auf dem Weg zum Brechhorn.

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Schlangenlinien: Auch gegenüber, Richtung Floch, werden eifrig Zöpferln geflochten.

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Strömungsstudie: Auf dem Verbindungskamm Richtung Floch ist der Windeinfluss unübersehbar.

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Sicherheitsabstand: Eine Skispur unterm Brechhorn schummelt sich an Wechten und Triebschnee vorbei.

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Winter-Basecamp: Die Oberlandhütte dient schon beinahe 100 Jahre lang als Ausgangspunkt für Skitouren im Spertental.

Foto: Uwe Grinzinger

Die autofreie Anreise in die Berge ist offensichtlich schon länger ein Thema. Bereits 1928 suchte die Alpenvereinssektion Oberland nach einem Bauplatz für eine Skihütte. Die Vorgabe damals: rasche Erreichbarkeit mit dem Zug aus dem Raum München. Im Spertental bei Kirchberg in Tirol wurde man fündig. Gleich hinter Aschau steht seither die Oberlandhütte.

Noch heute ist sie recht gut per Bahn und Bus erreichbar – mit dem Auto kommt man sogar bis vor die Haustür, denn die Hütte liegt im Talgrund. Darüber locken Skitourengipfel wie Floch, Gerstinger Joch oder Spießnägel. Deren Erwähnung führt unter kundigen Fellgehern zu gesteigertem Speichelfluss, hektischem Skipräparieren und eifrigem Tourenplanen. Pawlow für Zweibeiner, quasi. In den sanften Kitzbüheler Alpen finden auch fitte Einsteiger schöne Ziele um die ganzjährig geöffnete Oberlandhütte. Und die Unterkunft selbst? Ein Schmuckkästchen mit viel altem Holz, in Würde gealtert.

Einfacher Tagesausflug

Der Haken: Bei so vielen Vorzügen ist es schwierig, am Wochenende ein Zimmer zu ergattern. Die Oberlandhütte eignet sich aber auch für eintägige Stippvisiten ohne Übernachtung – etwa aufs Brechhorn (2.032 Meter), einen idealen Appetizer im Spertental. Recht einfach geht es dort drei Stunden über Sonnenhänge hinauf, bevor wir im (hoffentlich) fluffigen Pulver wieder nach unten staubwedeln. Dabei hat man immer Blick auf den Großen Rettenstein, einen Berg mit guter Eigen-PR: Inmitten all der Grasberge trägt dieser kühne Felszahn ziemlich dick auf und lässt Betrachterherzen höherschlagen.

Einen ruhigen Puls bewahren sollten dagegen die Wildtiere im Winter. Das geht nur, wenn Skitourengeher sich am Brechhorn an die empfohlenen Routen halten und die Tiere nicht zur lebensbedrohenden Flucht zwingen. Denn eines unterscheidet Zwei- und Vierbeiner nach einem Tag in der Kälte: Die einen können sich vorm Kachelofen der Oberlandhütte bequem Hüftgold anfuttern, die anderen nicht. (Uwe Grinzinger, 20.1.2022)

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