Die Versteigerung einer Villa mit einzigartigem Deckengemälde in Rom ist am Dienstag ergebnislos zu Ende gegangen. Weil kein Interessent den Mindestpreis von 353,25 Millionen Euro geboten hat, wurde die Auktion auf den 7. April verschoben, teilte das zuständige Auktionshaus mit.

Foto: RICCARDO ANTIMIANI/EPA

Das als Villa Aurora bekannte Anwesen in Rom muss wegen eines Erbschaftsstreits versteigert werden. In dem Gebäude befindet sich das einzige bekannte Deckengemälde des Barockkünstlers Michelangelo Merisi da Caravaggio, "Jupiter, Neptun und Pluto" aus dem Jahr 1597.

Das berühmte Deckengemälde.
Foto: EPA/RICCARDO ANTIMIANI

Der damals junge Künstler fertigte das Werk für den damaligen Besitzer des Anwesens, Kardinal Francesco Maria Del Monte, an. Auf das Gemälde wurde im Lauf der Jahre aber vergessen, erst in den 1960er-Jahren wurde es wieder freigelegt.

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Die Immobilie ist nach Angaben des Auktionshauses 471 Millionen Euro wert, allein das Deckengemälde wird auf einen Wert von 310 Millionen Euro geschätzt.

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Villa den höchsten Verkaufspreis aller Zeiten erzielen würde – daraus wurde nun aber nichts. Im April wird erneut versucht, sie mit Preisabschlag zu versteigern. Wohlgemerkt: Auf die neuen Besitzerinnen und Besitzer kommen wohl auch noch einige Millionen Euro an Sanierungskosten zu.

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Zuletzt wohnte Medienberichten zufolge Fürst Nicolo Boncompagni Ludovisi mit seiner dritten Frau in dem Anwesen. Als er 2018 starb, entbrannte jedoch ein Erbschaftskrieg zwischen der Witwe und den Kindern aus der ersten Ehe des Fürsten. Ein Richter entschied per Anordnung, dass das Anwesen nun versteigert werden soll.

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In Italien gibt es auch Stimmen, die sich dafür einsetzen, dass der Staat selbst die Villa kauft und der Öffentlichkeit zugänglich macht. 35.000 Menschen haben eine entsprechende Petition bereits unterzeichnet. Ob sich dieser das Luxusanwesen aber leisten kann, ist fraglich. (APA, red, 19.1.2021)