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Hamburg – Guido Burgstaller hat mit St. Pauli am Dienstag die Überraschung im deutschen Fußball-Cup perfekt gemacht und Borussia Dortmund im Achtelfinale eliminiert. Damit verpassten erstmals seit der Saison 2006/07 sowohl der BVB als auch Rekordsieger FC Bayern den Sprung unter die Top Acht. Dortmund-Coach Marco Rose wirkte ratlos, Burgstaller jubilierte.

"Wir sind ins Spiel reingegangen, dass wir von Anfang an mitspielen und Fußball spielen wollen und eklig sein wollen", beschrieb der 25-fache ÖFB-Internationale die Herangehensweise seines Zweitliga-Tabellenführers. Aber er gab auch zu: "Gegen so einen großen Gegner braucht man immer auch ein bisschen Spielglück. Das hatten wir am Anfang." Etienne Amenyido (4.) brachte die Hamburger früh in Führung, schließlich besiegelte ein Eigentor von Axel Witsel (40.) die Niederlage der Gäste. Deren einzige Ausbeute war danach ein verwandelter Elfmeter von Haaland (58.).

Enttäuschung

"Wir sind schwer enttäuscht, vor allem, weil wir nach den letzten zwei Spielen viel Energie hierhergebracht haben. Aber von dieser Energie war in den ersten zehn, 15 Minuten nichts zu sehen", monierte Rose, dessen Team in der Liga zuletzt mit zwei Siegen Leader Bayern zumindest bis auf sechs Punkte nahegekommen ist. "St. Pauli hat gekämpft und gefightet. Wir sind mit dem 1:2 zwar zurückgekommen, aber wir haben es nicht geschafft, das noch endgültig zu drehen", sagte der enttäuschte Ex-Salzburg-Coach.

So erfreulich der Abend für Burgstaller endete, so bitter war er für Florian Kainz und seinen 1. FC Köln, der Zweitligist HSV im Elferschießen 3:4 unterlag. Der ÖFB-Teamstürmer hatte nach seinem kuriosen Fehlschuss vom Elfmeterpunkt gleich ein ungutes Gefühl. "Ich habe gemerkt, dass ich ausgerutscht bin mit dem Standfuß. Es hat komisch ausgeschaut, wie der Ball ins Tor geflogen ist", beschrieb Kainz die kuriose Szene nach dem letzten Schuss zum vermeintlichen 4:4-Ausgleich.

Schiedsrichter Daniel Schlager hatte die nicht erlaubte Doppelberührung aber bemerkt und den Treffer nicht gewertet. "Es war eine bittere Situation, es kommt vielleicht einmal in 500 Elfmetern vor", erklärte Schlager bei "Sport1". Köln-Trainer Steffen Baumgart war perplex: "Im Elfmeterschießen mit zwei Kontakten auszuscheiden, habe ich auch noch nicht erlebt."

Über fehlenden Spott in den sozialen Netzwerken konnten sich die Kölner später nicht beklagen. So befand das Online-Fußball-Magazin FUMS in einem Tweet: "Mal hat man Glück, mal hat man Kainz". (APA, 19.1.2022)