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Mit dem Kauf des fünftgrößten Spielepublishers katapultiert sich Microsoft auf Platz zwei in der Branche, knapp hinter Sony.

Foto: AP / Mark Lennihan

Im Jahr 2011 zahlte Microsoft 8,5 Milliarden US-Dollar für Skype, für Linkedin machte man 2016 bereits 26,2 Milliarden Dollar locker – und jetzt knapp 70 Milliarden Dollar für Activision Blizzard. Für das zweitwertvollste Unternehmen der Welt ist es die teuerste Übernahme in der Firmengeschichte. Und das in einem Feld, das vielerorts noch belächelt wird, inzwischen aber mehr Umsatz generiert als US-Filmindustrie und Musikbranche zusammen und in dem IT-Konzerne milliardenschwere Machtkämpfe austragen: Gaming.

In Österreich spielen 5,3 Millionen Menschen digital. Im Schnitt sind sie 36 Jahre alt, also längst keine Kinder mehr. Und wenn es ungut läuft, dann erwartet sie eine düsterere Zukunft. Denn Activision Blizzard ist nicht Microsofts erster Einkauf in der Branche, und es wird nicht der letzte sein.

Konkurrenz ausschließen

Mit seinem Portfolio könnte sich der Konzern entscheiden, die Entwickler eng an sich zu binden und die Konkurrenz auszuschließen. Seine Spiele wären dann nur noch für die Xbox verfügbar. Playstation-Gamer würden in die Röhre schauen, potenziell kreative Spiele-Ideen wären ausgebremst.

Es ist daher zu wünschen, dass die Wettbewerbshüter den Kauf mit Auflagen versehen, die einen freien Markt ermöglichen – anstatt wie im Fall von Facebooks Instagram- und Whatsapp-Übernahmen zehn Jahre später zu merken, dass man ein Monstrum erschaffen hat. (Stefan Mey, 19.1.2022)