Opera will die Kryptonische mit seinem Browser erobern.

Foto: Opera

Der Browser Opera hat in den vergangenen Jahren als Nischenprodukt neben Chrome, Edge, Firefox und Safari überlebt. War man einige Jahre als vorinstallierte Browserplattform auf Fernsehern und anderen elektronischen Geräten präsent, will das Unternehmen nun noch stärker auf Krypto fokussieren.

Am Mittwoch wurde die Vorabversion eines neuen Browsers veröffentlicht, der den Kauf und das sichere Verwahren von Kryptowährungen erleichtern soll. Der "Opera Crypto Browser" ist mit einer integrierten Wallet ausgestattet, in der Ether, andere Token der Ethereum-Blockchain (ERC-20, ERC-721) sowie NFTs sicher verwahrt werden können.

Kauf von Ethereum über Browser

Auch der Kauf von Ethereum lässt sich direkt aus dem Browser mit wenigen Klicks abwickeln. Dazu ist der Kryptoanbieter Ramp integriert, über den mittels Kreditkarte Ether gekauft werden kann. Da die Gebühren für das Netzwerk und den Betreiber bei kleineren Beträgen hoch sind – für eine Investition von 100 Euro fallen zehn Euro Gebühr an –, ist diese Funktion für Einsteiger aber wenig attraktiv.

Die über den Kryptobrowser gekauften Ethereum-Coins können schließlich für den Erwerb von NFTs auf Marktplätzen wie Opensea oder Rarible sowie den Tausch in Ethereum-basierte Token verwendet werden. Bitcoin und andere große Plattformen wie Cardano oder Polkadot werden aktuell noch nicht unterstützt. Auch der Empfang von Ethereum in der eigenen Wallet ist derzeit nicht möglich.

Sichere Zwischenablage

Weitere Funktionen zielen auf die im Kryptobereich besonders wichtige Sicherheit ab. So hat Opera neben Werbeblocker und VPN-Funktion zum Verschleiern der eigenen IP-Adresse eine eigenen Angaben zufolge besonders sichere Zwischenablage integriert, die nicht manipuliert werden kann.

Um die besonders langen Kryptoadressen, an die Coins geschickt werden sollen, verwenden zu können, kopiert man diese normalerweise in die Zwischenablage. Zuletzt gab es aber Fälle, bei denen Malware die in Betriebssystemen vorhandene Funktion kaperte und Adressen manipulierte. Opera will das verhindern.

Version noch unzuverlässig

Im kurzen STANDARD-Test zeigte sich die Entwicklerversion zumindest auf dem Mac noch ziemlich widerspenstig und unzuverlässig. Neben diversen Abstürzen verschwand etwa die gerade angelegte Wallet nach kurzer Zeit und konnte nur durch eine komplette Wiederherstellung von Browser und Wallet wiedergewonnen werden.

Der Ankündigung von Opera zufolge dürfte die Version allerdings ohnehin nur der Beginn der neuen Krypto- und Web3-Strategie sein, mit der der Hersteller ohnehin seit Jahren experimentiert.

Nachdem der Browserhersteller schon 2018, auf dem Höhepunkt der vergangenen Hype-Welle, einen Browser mit integrierter Wallet und Bitcoin-Unterstützung realisierte, habe man diverse Blockchains wie Ethereum, Bitcoin, Celo und Nervos integriert. Aktuell laufen Kooperationen mit Handshake, Near, Polygon und Solana. Auch Cosmos soll im ersten Halbjahr 2022 integriert werden. (step, 20.1.2022)