Elon Musk hat den Chip im August 2020 der Öffentlichkeit gezeigt.

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Elon Musks Medizin-Start-up Neuralink, das an einem Gehirnimplantat arbeitet, will die Technologie schon bald in klinischen Studien an Menschen testen. Darauf deutet eine Jobausschreibung hin, die einen Leiter beziehungsweise eine Leiterin für dieses Unterfangen sucht. "Als Verantwortlicher arbeiten Sie mit den innovativsten Ärzten und Top-Entwicklern sowie Neuralinks ersten Teilnehmern klinischer Studien zusammen", heißt es in der Beschreibung für die Stelle in Kalifornien.

An Schwein und Affen bereits getestet

Das 2016 gegründete Unternehmen will mittels eines implantierten Chips Menschen dabei helfen, ihren Körper zu kontrollieren und zu steuern, selbst wenn die Nervensignale auf herkömmlichem Weg – etwa bei gelähmten Personen – nicht ankommen. Die künstliche Schnittstelle, die direkt am Hirn andockt, übersetzt dabei Signale aus dem Gehirn und soll dafür sorgen, dass Körperbewegungen oder aber auch das Formulieren von Nachrichten mittels Gedanken funktioniert.

Neuralink

Ursprünglich bereits für 2020 vorgesehen, haben sich die ersten klinischen Tests mit Menschen verzögert. 2022 dürfte es nun aber soweit sein. In Tierversuchen – unter anderem an einem Schwein und einem Affen – konnten die Implantate bereits erfolgreich getestet werden. Für Aufsehen sorgte vor allem das Video des Affens Pager, der mithilfe seines Gehirnimplantats das Uralt-Computergame "Pong" spielte – und zwar, ohne einen Joystick zu benutzen.

Personen mit Verletzungen der Wirbelsäule gesucht

Elon Musk zufolge sollen zunächst Personen mit Wirbelsäulenverletzungen an den klinischen Tests teilnehmen – sofern die US-Gesundheitsbehörde diese zulasse. "Mit Neuralink haben wir die Chance, bei Menschen mit Wirbelverletzungen die gesamten Körperfunktionen wiederherstellen", zeigte sich Musk in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" optimistisch.

Wall Street Journal

Die Tests mit Affen hätten gezeigt, dass das Neuralink-Implantat gut funktioniere und auch sicher wieder entfernt werden könne. (step, 21.1.2022)