Fast alle Befragten geben an, dass sich der globale Klimawandel bereits negativ auf ihre Unternehmen ausgewirkt hat.

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Für den Sustainability Report des Beratungsunternehmens Deloitte wurden weltweit über 2000 Vorstandsmitglieder in 21 Ländern zur aktuellen Klimakrise und ihren Auswirkungen auf die Unternehmen befragt. Das Ergebnis: 89 Prozent der Top-Führungskräfte stimmen zu, dass es eine globale Klimakrise gibt, 63 sind darüber äußerst besorgt. Dennoch haben die Vorstände Schwierigkeiten, gezielte Maßnahmen zu ergreifen und das Thema Nachhaltigkeit umfassend in ihrem Kerngeschäft – also in Strategie, Prozessen und Unternehmenskultur – zu verankern.

Laut Studie verspüren die Führungskräfte Druck auf mehreren Ebenen: Fast alle Befragten geben an, dass sich der globale Klimawandel bereits negativ auf ihre Unternehmen ausgewirkt hat. Bei rund der Hälfte war bereits die Geschäftstätigkeit betroffen – etwa durch die Störung von Geschäftsmodellen und Liefernetzwerken. 81 Prozent waren in den letzten zwölf Monaten auch persönlich von einem Klimaereignis betroffen, sei es durch extreme Wetterereignisse oder Umweltkatastrophen. Alle Interessengruppen – vom Staat, Aufsichtsbehörden über Aktionäre bis hin zu Verbrauchern und Mitarbeitern – erhöhen den Druck auf Unternehmen, zu handeln.

Wenig Handlungsbereitschaft

Die Folgen des Klimawandels sind für die befragten Vorstände besorgniserregend. Für mehr als drei Viertel steht die Welt an einem Wendepunkt. Gleichzeitig steigt aber auch die Zuversicht: Die überwiegende Mehrheit ist optimistisch, dass durch sofortiges Handeln die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch begrenzt werden können. "Die wachsende Besorgnis, gepaart mit einem grundsätzlichen Optimismus, zeigt, dass sich die Führungskräfte zunehmend der Notwendigkeit bewusst sind, jetzt zu handeln", so Gerhard Marterbauer, zuständiger Partner für Sustainability bei Deloitte Österreich.

Ins Tun kommt bisher aber nur ein kleiner Teil der Unternehmen: Knapp ein Fünftel gehört zu den Vorreitern. (kbau, 26.1.2022)