Sobotka konnte ohne Corona-Kontrollen nach Italien ausreisen

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Es war eine erstaunliche Anweisung, die der Flughafen Hörsching erhalten haben soll: Bei der Dienstreise von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka seien die eigentlich für Italien-Reisen erforderlichen Gesundheitskontrollen nicht durchzuführen.

Laut Krone sei das mit der "Dringlichkeit" der Reise "im zwingenden Interesse der Republik" begründet worden. Sobotka fuhr nach Rom, um am Begräbnis von David Sassoli teilzunehmen, der bis zu seinem Tod Präsident des EU-Parlaments gewesen war.

Vierfach geimpft

Das Büro Sobotka sagte der Krone, dass der niederösterreichische ÖVP-Politiker schon vier Mal geimpft sei, außerdem habe er einen Antigentest gemacht und "permanent Maske getragen". Das ist für die Einreise nach Italien eigentlich ausreichend – warum die Gesundheitskontrolle am Flughafen also nicht stattfand, sei laut Krone unklar. "Auch bei EU-Reisen ist die ÖVP gleicher als gleich", kommentierte der EU-Abgeordnete Harald Vilimsky (FPÖ).

Sobotka gilt eigentlich als strenger Verfechter von Corona-Regeln. Als Nationalratspräsident hatte er regelmäßig Kritik an maskenlosen Abgeordneten geäußert. "Was macht das für ein Bild", hatte Sobotka damals gefragt und Sanktionsmöglichkeiten gegen vor allem blaue Politikerinnen und Politiker geprüft. (red, 22.1.2022)