Der Höhepunkt der Omikron-Welle ist laut Gecko noch nicht erreicht

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Gecko, die gesamtstaatliche Covid-Koordination, hat am Samstag einen weiteren Bericht veröffentlicht. Das Gremium prognostiziert für die nächsten Tage eine Intensivierung der Omikron-Welle: Mit hoher Wahrscheinlichkeit steigen die Corona-Fallzahlen in den nächsten Tagen auf bis zu 40.000 Fälle täglich; auch die Anzahl der Hospitalisierungen nimmt zu.

Da sich allerdings zusehends bestätigt, dass ein dreifacher Impfschutz gut gegen die Omikron-Variante wirkt, ist die Lage auf den Intensivstationen unter Kontrolle. Hier wird zwar eine Trendumkehr erwartet. Zuletzt nahm der Belag ja ab, das wird nicht so bleiben. Er dürfte jedoch deutlich unter dem Niveau von vergangenem Dezember landen, als Österreich zuletzt in den Lockdown musste. Die Zahl der Hospitalisierungen an sich dürfte jedoch stark steigen; in der "Normalpflege" rechnet man mit 1.500 belegten Betten – also dem Wert, der am Ende des Lockdowns im Dezember erreicht war.

Eine eigene Arbeitsgruppe innerhalb von Gecko beschäftigt sich mit dem Ausbau der Krankenhauskapazitäten: Dort wird eruiert, inwiefern Reha-Einrichtungen und im Notfall auch das Bundesheer helfen könnten. Außerdem wird geprüft, welche Rechtsgrundlagen es zum Einsatz von Personen in Ausbildung, etwa im Bereich Pflege oder Medizin, benötigt.

Frühere Möglichkeit zum Freitesten nicht sinnvoll

Abgeraten wird derzeit von Möglichkeit des Freitestens ab dem dritten Tag statt ab dem fünften Tag. Die Wahrscheinlichkeit, dass Infizierte dann noch positiv sind, sei sehr hoch. Und: "Aus verwaltungstechnischer Sicht würde ein solches Vorgehen einen erheblichen Mehraufwand für die Gesundheitsbehörden darstellen". Außerdem würden die PCR-Testkapazitäten weiter belastet werden.

Das PCR-Testregime soll in den kommenden Wochen ohnehin neu aufgestellt werden. Generalmajor Thomas Starlinger soll dies organisieren, kommende Woche steht ein Videogipfel mit Handelsketten an. Ziel ist es, ab April ein österreichweites PCR-Testnetz etabliert zu haben, sagte Starlinger dem Kurier.

Hoher Impfschutz vor schwerem Verlauf

Gecko bringt auch gute Nachrichten: Laut neuesten Untersuchungen bleibt der Schutz vor schweren Verläufen nach drei Impfungen lange bestehen. Das zeige, dass eine vierte Impfung "derzeit nicht notwendig" sei und "unterstreicht nochmals die Wichtigkeit der dritten Impfung nachdrücklich", heißt es. Der Schutz vor einer Infektion nimmt also trotz Booster rasch ab, der Schutz vor schweren Verläufen jedoch nicht.

"Sehr schwierig" sei hingegen die Situation für Kinder unter fünf Jahre. Diese seien "äußerst vulnerabel", der Kindergarten eine "potentielle Infektionsquelle". Daher soll "eine vollständige Durchimpfung" von Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen angestrebt werden.

Stufenmodell

In der nächsten Zeit wird sich Gecko mit einem Stufenmodell für den Ausbau der Krankenhauskapazitäten befassen – in den Spitälern, in Reha-Einrichtungen und notfalls auch in Militärkrankenhäuser. Außerdem werden sich die Experten rechtlicher Fragen annehmen. Geprüft wird die automatisierte Erlassung bzw. Aufhebung von Absonderungsbescheiden. Auch über die nötigen rechtlichen Grundlagen für den Einsatz von erst in der Medizin oder Pflege in Ausbildung stehenden Personen in Notsituationen wird nachgedacht. (fsc, APA, 22.1.2022)