Samstagmittag wurde eine 62-jährige Frau auf offener Straße mit einem Messer schwer verletzt.

Foto: APA/GERT EGGENBERGER

Klagenfurt – Nachdem am Samstag in Klagenfurt eine 62 Jahre alte Frau schwer mit einem Messer verletzt wurde, soll nun ein Psychiater den Geisteszustand des Verdächtigen abklären. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz, am Montag erklärte, hätten Angehörige des verdächtigen 28-jährigen Armeniers ausgesagt, dass der Mann an Schizophrenie leide. "Bei dem Tathergang hätten wir aber auf jeden Fall ein psychiatrisches Gutachten gebraucht", sagte Kitz.

Einen terroristischen Hintergrund könne man "jedenfalls ausschließen", hatte bereits am Samstag Polizeisprecher Mario Nemetz dem STANDARD gesagt. "Die Einvernahmen hätten keine Hinweise in diese Richtung ergeben. "Das Motiv ist in der Persönlichkeit des Verdächtigen zu suchen. Es war eine spontane Tat, die 62-Jährige ein Zufallsopfer", so Nemetz.

Samstagmittag war ein Mann in der Klagenfurter Innenstadt auf eine unbeteiligte Passantin losgegangen und hatte ihr laut Kitz "30 bis 50 Messerstiche" versetzt. Ein Augenzeuge ging dazwischen und berichtete, dass der Täter danach von seinem Opfer abließ und davonlief. Die Frau wurde ins Klinikum Klagenfurt gebracht und dort notoperiert. Ihr Zustand ist stabil, am Montag befand sie sich noch zur Beobachtung auf der Intensivstation, sagte eine Sprecherin der Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Der Verdächtige hatte sich wenige Stunden nach der Messerattacke selbst der Polizei gestellt und wurde am Sonntagvormittag in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt. Das Messer wurde in seiner Wohnung, die sich in der Nähe des Tatorts befindet, sichergestellt.

Ob über den Mann, gegen den wegen versuchten Mordes ermittelt wird, Untersuchungshaft verhängt wird, war am Montag noch nicht entschieden, sagte ein Sprecher des Landesgerichts Klagenfurt. (APA, red, 24.1.2022)