Athletinnen und Betreuer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und ÖOC-Präsident Karl Stoss bei Verabschiedung des ÖOC-Teams nach Peking in der Wiener Hofburg.

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42 Athletinnen und 64 Athleten schickt das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) zu den Winterspielen nach Peking. Sie reisen mit insgesamt 1850 Gepäckstücken ab, darunter 550 Paar Ski und fünf Tonnen an Bob- und Rodelfracht.

Am Mittwoch wurden rund 20 Aktive und ebenso viele Betreuer – leider aber keine Bobs und keine Skier – in der Wiener Hofburg feierlich verabschiedet. Sie standen aufgereiht vor einem gewaltig schönen und gewaltig großen Teppich im Zeremoniensaal. Ob dieser aus China kommt, wurde nicht kommuniziert.

Die Zeremonie vor sportlichen Großereignissen hat Tradition. Es soll Pathos entstehen, auch ein wenig Patriotismus (die Heeresblasmusik spielte die Bundeshymne), jedenfalls aber Begeisterung für den Sport, übertragen wurde auf ORF Sport+. ÖOC-Chef Karl Stoss sprach vom Stolz, vor hohe Politik wie Präsident Van der Bellen, Kanzler Nehammer und Sportminister Kogler geladen zu sein, aber auch vom Charterflieger der Austrian Airlines, der am Freitag einen Großteil der Delegation nach Peking bringen soll. Nationalstolz eben.

Van der Bellen lobte die Sportler als "schöne Vorbilder", die trotz Konkurrenzkampf auf Fairness und Offenheit nicht vergessen. "So eine Einstellung würde uns allen guttun, nicht nur im Sport." Er wünschte verletzungsfreie Spiele, in einem Land "mit einer problematischen Menschenrechtssituation".

Für Kritik war nur im Nebensatz Platz. Ebenso beim Kanzler, der neben sportlichen Erfolgen die aktuellen globalen Konflikte ansprach. "Einer davon steht unmittelbar vor der Haustür", sagte er und meinte die Ukraine. Ach ja, laut IOC soll Politik nie mit Sport vermischt werden. Österreich wird in Peking in 15 Disziplinen vertreten sein. Am 4. Februar geht es los. (Lukas Zahrer, 26.1.2022)