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Tiktok zählt zu den beliebtesten sozialen Medien der Welt.

Foto: Reuters / Dado Ruvic

Mit mehr als einer Milliarde aktiven Nutzerinnen und Nutzern zählt Tiktok zu den beliebtesten sozialen Medien der Welt. Vor allem bei jungen Menschen ist die Videoplattform erfolgreich, 60 Prozent der User sind zwischen 16 und 24 Jahre alt. Eine neue Studie wirft nun Licht auf die dunklen Seiten des Dienstes. Laut dieser hat eine Sucht nach Tiktok nämlich negativen Einfluss auf die Psyche von Teenagern und kann Depressionen oder Angstzustände verschlimmern, berichtet "Psypost".

Aber nicht nur das: Die Studie im "International Journal of Environmental Research and Public Health" legt nahe, dass ebendiese Auswirkungen auf die Psyche auch einen negativen Effekt auf das Erinnerungsvermögen süchtiger Personen hat.

3.036 Probandinnen und Probanden

Für die Untersuchung wurden 3.036 chinesische Schüler aus der ersten und zweiten Klasse der Oberstufe untersucht, die die Plattform regelmäßig nutzen. Sie mussten eine adaptierte Version des "Smartphone Addiction Scale"-Tests durchführen, bei dem das Wort Smartphone mit Tiktok ausgetauscht wurde. Laut den Berichterstattern berücksichtigt der Test unter anderem Faktoren wie die Beeinträchtigung des täglichen Lebens oder den zunehmenden Rückzug aus ihm.

Zusätzlich mussten die Probanden Fragebögen zu Depression, Angst und Stress ausfüllen. Um einen möglichen Zusammenhang mit einer schwächeren Gedächtnisleistung herstellen zu können, wurden außerdem vorwärts- und rückwärtsgerichtete Ziffernspannen getestet. Das heißt, den Teenagern wurden Zahlenfolgen gezeigt, und sie wurden anschließend dazu aufgefordert, diese zu wiederholen.

Tiktok und Gedächtnisverlust

Jugendliche mit exzessiver Tiktok-Nutzung schnitten bei den Tests schlechter ab, was laut den Forschern auf eine reduzierte Leistung des Arbeitsgedächtnisses von Süchtigen hindeute. Laut "Psypost" hatten dieselben Probanden zudem höhere Werte für Depression, Angst und Stress.

Die Studienergebnisse zeigen außerdem geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Demnach litten männliche Teilnehmer häufiger an Depressionen, Ängsten oder Stress als weibliche. Dasselbe gilt für die verringerte Gedächtnisleistung. (red, 27.1.2022)