Der österreichisch-chinesische Regisseur C. B. Yi thematisiert in "Moneyboys" Sexarbeit und Homosexualität in China.

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Saarbrücken/Wien – Das österreichische Drama "Moneyboys" von Regisseur C. B. Yi hat den Hauptpreis beim 43. Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken erhalten, das mit der Onlinepreisverleihung am Mittwochabend zu Ende ging. Yi kann sich neben der Trophäe für den besten Spielfilm auch über den Drehbuchpreis und jenen der ökumenischen Jury freuen. Er nimmt in seinem in Cannes uraufgeführten Werk die männliche Prostitution in China als Ausgangspunkt für ein Liebesdrama.

Auch der zweite österreichische Beitrag im Wettbewerb, Elena Wolffs "Para:dies", blieb nicht ohne Auszeichnung. Wolff zeigt darin ein lesbisches Paar – das sie neben Julia Windischbauer selbst spielt –, das von einer Dokumentarfilmerin begleitet wird, was das gesamte Beziehungsgefüge verändert. Für ihre Leistung wurde Windischbauer als bester Schauspielnachwuchs geehrt.

Lorenz Merz bester Regisseur

Weitere österreichische Auszeichnungen waren die Ehrung von Julia Kent und Jola Wieczorek für die Musik zum Dokumentarfilm "Stories from the Sea" und die Kür von Magdalena Chmielewskas "Lullaby" zum besten Kurzfilm. Der zweite große Gewinner des Abends neben Yi war der Schweizer Regisseur Lorenz Merz, der mit seinem Coming-of-Age-Rausch "Soul of a Beast" als bester Regisseur geehrt wurde und den Preis der Filmkritik erhielt, sein Hauptdarsteller Pablo Caprez überzeugte als bester Schauspielnachwuchs.

Insgesamt wurden beim diesjährigen Max-Ophüls-Preis, der als Kaderschmiede des jungen deutschsprachigen Films gilt, 80 Filme gezeigt. Das ausgeschüttete Preisgeld betrug 118.500 Euro, von denen 36.000 Euro auf den Hauptpreis entfallen.

Das Festival wurde heuer in hybrider Form abgehalten – live in acht Kinos im Saarland und digital übertragen. Gezeigt wurde das Programm nicht nur in Kinos mit 50 Prozent Besucherkapazität und 2G-plus-Regel, sondern auch per Streaming. (APA, 26.1.2022)