Um langfristig Erfolge im Bereich Diversität und Inklusion zu verzeichnen, brauche es laut Studien vor allem konkrete und nachhaltige Maßnahmen.

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Drei von vier Unternehmen geben an, dass sie die Bedeutung von Vielfalt in ihrem Führungsteam als wichtig erachten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zu Diversität und Inklusion des HR-Softwareanbieters Workday. Die Erhebung wurde im Vorjahr von Sapio Research unter mehr als 2.200 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus 14 europäischen Ländern durchgeführt.

Dabei zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Ländern: Den Höchstwert liefert Spanien mit 84 Prozent. Deutschland und die Schweiz kommen auf 76 Prozent beziehungsweise 74 Prozent, Österreich nur auf 62 Prozent. Den geringsten Anteil an Befürwortern gibt es mit 46 Prozent in Norwegen.

Drei Viertel der Befragten gaben an, ein Budget zur Finanzierung von Diversitäts- und Inklusionsinitiativen zu haben. Mehr als 41 Prozent wollen dieses beibehalten. Über ein Drittel plant, es zu erhöhen. Österreich zeigt hingegen den höchsten Wert bei Unternehmen ohne Budget (27 Prozent), und nur 18 Prozent der Befragten sehen Chancen für eine Aufstockung der Mittel.

Fast alle Organisationen (90 Prozent) führen mindestens eine Initiative zur Förderung von Inklusion und Diversität durch. Eine Strategie fehlt jedoch in einem Drittel der Unternehmen. Und nur ein Fünftel hat erste Schritte unternommen, eine solche zu entwickeln. Österreich ist das Land in Europa, in dem die meisten der befragten Unternehmen über keine Strategie verfügen (57 Prozent), und nur acht Prozent der Unternehmen setzen Schritte, um dies zu ändern.

Ziele setzen und messen

Um langfristig Erfolge zu verzeichnen, braucht es auch laut diesen Studienautoren vor allem konkrete und nachhaltige Maßnahmen. Dazu sei es ratsam, das Konzept konsequent in die Unternehmensstrategie einzubetten und Informationssysteme zu implementieren, die ein effektives Management ermöglichen.

Dieser Sukkus ist eigentlich in allen Studien zum Thema zu sehen. In einer Erhebung des Beratungshauses Deloitte aus dem Vorjahr heißt es: "Heimische Unternehmen achten bei der Vergabe von Top-Positionen in der anhaltenden Corona-Krise vor allem auf die Persönlichkeit. Es stellt sich die Frage: Was macht die Persönlichkeit aus, und wie wird sie evaluiert? Besetzt werden die Top-Positionen vorwiegend männlich. Nachholbedarf gibt es folglich beim Thema Gleichstellung und Diversität."

Noch ein Beispiel einer Studie: "Während diverse Teams international als wichtiger Wettbewerbsvorteil gesehen werden, verspricht sich in Österreich nur knapp jedes zweite Unternehmen daraus wirtschaftliche Vorteile" – zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage unter 300 Unternehmen aus ganz Österreich seitens der Marktforschung Karmasin im Auftrag des Consultingunternehmens Ward Howell. Befragt wurden von Mai bis Juli 2021 Eigentümer, Geschäftsführer, leitende Mitarbeitende und Personalbeauftragte. (kbau, 1.2.2022)