Sony und Bungie machen demnächst gemeinsame Sache – die Marke "Destiny" soll weiterhin auf allen Plattformen erscheinen.

Foto: Sony

Am Montag verkündete Spiele-Entwickler Bungie auf ihrem Blog, dass man künftig mit Sony zusammenarbeiten werde. Sony bestätigte diese Fusion und nannte auch die Kaufsumme von 3,2 Milliarden Euro, die man offenbar bereit ist für den ehemaligen Halo-Entwickler zu zahlen.

Kaufrausch

Erst vor zwei Wochen sorgte Microsoft mit ihrer knapp 70 Milliarden Dollar schweren Absicht Activision Blizzard kaufen zu wollen, für ein Erdbeben in der Gaming-Branche. Die am Montag kommunizierte Übernahme von Bungie durch den Sony Konzern wirkt im Vergleich winzig, dennoch darf es als starkes Zeichen verstanden werden, dass man Microsoft nicht den gesamten Markt überlassen will.

Bungie wird wohl als eigenständige Tochtergesellschaft agieren können und offenbar auch weiterhin für mehrere Plattformen entwickeln dürfen. Sony Interactive CEO Jim Ryan lässt dazu via Presseaussendung wissen: "Wir hatten seit dem Start der Destiny-Franchise stets eine starke Partnerschaft mit Bungie und ich könnte mich kaum mehr freuen, dass wir dieses Studio in der PlayStation-Familie willkommen heißen können."

Damit sichert sich Sony auch die derzeit erfolgreiche Brand Destiny, an der Bungie seit 2014 laufend arbeitet und derzeit Teil zwei mit zahlreichen Erweiterungen weiterführt. Davor war man unter der Microsoft-Flagge für die Marke Halo zuständig, die mit dem Abgang von Bungie von 343 Industries bis heute fortgeführt wurde.

Laut Bungie wird Destiny 2 aber in jedem Fall auch für die Xbox-Plattformen weitergeführt und offenbar hätte der Entwickler auch das Recht, Fortsetzungen ebenfalls auf allen Konsolen zu veröffentlichen.

Bewegte Geschichte

Wichtig ist deshalb für Sony also wohl weniger die Marke Destiny, als viel mehr die Expertise, die man sich mit Bungie ins Haus holt. Speziell im Bereich Multiplayer-Shooter und Games-as-a-Service, also der fortlaufenden Erweiterung und Servicierung bestehender Spiele, wird man wohl beim Playstation-Konzern viel dazu lernen können.

Vor Halo war das 1991 gegründete US-Studio für die Myth-Reihe bekannt. Ab 2001 entwickelte man die berühmte Shooter-Marke mit dem Master Chief, um dann – und das ist aus heutiger Sicht besonders bemerkenswert – mit dem Publisher Activision Blizzard an Destiny zu arbeiten. 2019 trennte man sich von Activision, sonst wäre die Marke heute zurück im Hause Microsoft. (aam, 31.01.2022)