Android und Tablets: Das ist eine ziemlich komplizierte Geschichte. Nach ambitionierten Vorstößen in den frühen Jahren von Android hat Google dieses Thema zuletzt komplett ignoriert. Aktuell ist aber Besserung in Sicht, was nicht zuletzt ein Unternehmen freuen dürfte, das die Stellung bis zuletzt gehalten hat: Samsung ist auch bei Tablets der klar dominierende Android-Hersteller.

Alles so schön neu hier

Mit frischer Hardware will das Unternehmen diese Position nun ausbauen, und dafür gibt es nun gleich drei neue Tablets: Galaxy Tab S8, Tab S8+ und Tab S8 Ultra. Die Analogie zur Namenswahl für die parallel veröffentlichten Geräte der S22-Reihe ist dabei natürlich nicht ganz zufällig. Auch hier soll das Beste vom Besten geboten werden – also zumindest aus Samsungs Perspektive.

Drei Modelle in drei unterschiedlichen Größen.
Grafik: Samsung

Die drei Modelle unterscheiden sich vor allem über die Display-Größe. So weist das Tab S8 einen 11-Zoll-Bildschirm mit 2.560 x 1.600 Pixeln auf, beim Tab S8+ sind es 2.800 x 1.752. Ein Ultra-Modell gibt es heuer gar zum ersten Mal, wobei "Ultra" in diesem Kontext mit "größer" zu übersetzen ist: Gibt es bei diesem doch ein 14,6 Zoll-Display mit 2.960 x 1.848 Pixeln.

Während die beiden größeren Ausführungen einen Amoled-Bildschirm haben, gibt es bei der Basisausführung einen LCD. 120-Hz-Support haben aber alle.

Auffällig ist zudem wie dünn die drei Tablets sind, wobei das größte Modell auch das schlankeste ist. Die Abmessungen für das Tab S8 sind 165,3 x 253,8 x 6,3mm, das Tab S8+ kommt auf 185 x 285 x 5,7mm und das Ultra-Modell dann auf 208,6 x 326,4 x 5,5mm. Das dazu gehörige Gewicht geht von 503 über 567 bis zu 726 Gramm.


Chipfragen

Als SoC kommt hier entgegen der S22-Reihe weltweit ein Snapdragon 8 Gen 1 zum Einsatz also der aktuelle Topchip von Qualcomm. Das RAM ist bei S22 und S22+ immer 8 GB groß, für die Ultra-Ausführung gibt es auch teurere Varianten mit 16 GB. Der lokale Speicherplatz liegt wahlweise bei 128 oder 256 GB, bei besagter High-End-Ultra-Ausführung sind es 512 GB. All das kann aber noch durch eine MicroSD-Karte erweitert werden – bei Tablets gibt es eine solche Möglichkeit noch.

Stift

Ein S-Pen zur Stiftsteuerung wird bei allen drei Modellen mitgeliefert, auch hier soll die Eingabeverzögerung niedriger als bei den Vorgängern sein. Der Stift kann übrigens zur Fernsteuerung des Geschehens am Tablet via Bluetooth Low Energy genutzt werden – aber auch das ist bereits bekannt.

Software

Ein S22 Ultra als zweiter Bildschirm.
Grafik: Samsung

Als Oberfläche kommt eine speziell angepasste Variante von Samsungs OneUI zum Einsatz. Diese nennt sich OneUI Tab 4 und basiert auf Android 12. Dafür wurden einige Optimierungen für den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Programme vorgenommen. Wie gewohnt gibt es auch einen eigenen Desktop-Modus – also den DeX Mode –, der etwa in Kombination mit einer externen Tastatur genutzt werden kann.

Eine weitere Software-Neuerung soll das Zusammenspiel mit Smartphones verbessern – also zumindest, so man den Begriff "Smartphone" mit "Samsung-Smartphone" gleichsetzt: Ein Gerät der S22-Reihe kann als eine Art zweiter Bildschirm benutzt werden, beispielsweise um in der Bildbearbeitung die Farbpalette separat anzuzeigen.

Versprechen

Interessant ist auch Samsungs Ankündigung, dass der professionelle Video-Editor LumaFusion, der bisher iOS vorbehalten war, schon bald auf den eigenen Geräten verfügbar sein soll. Allerdings bleibt der Hardwarehersteller dabei vage, ein genauer Termin wird nicht genannt. Dass die Firma Luma Touch an Android-Support für seine Software arbeitet, war schon vergangenes Jahr kurz zu hören.

Viel erfreulicher ist aber eine bereits greifbare Verbesserung. Auch für die Tab-8-Reihe verspricht Samsung nämlich vier große Android-Versionssprünge sowie fünf Jahr an Sicherheitsaktualisierungen. Das ist jeweils ein Jahr mehr im Vergleich zu bisherigen Update-Versprechen.

Kamera trifft auf Notch

Es gibt jeweils eine Hauptkamera mit 13 Megapixeln, der eine Ultraweitwinkelkamera mit sechs Megapixeln zur Seite steht. An der Vorderseite findet sich bei allen drei Modellen eine Zwölf-Megapixel-Kamera. Wirklich interessant ist aber, was beim Ultra-Modell zu sehen ist: Dort gibt es nämlich zusätzlich vorne noch eine 120-Grad-Ultraweitwinkelkamera mit ebenfalls zwölf Megapixeln.

Das und der Umstand, dass beim Ultra der Rahmen um das Display – also der "Bezel" – schmaler ausfällt, führen dazu, dass das Galaxy Tab S8 Ultra tatsächlich einen kleinen "Notch" aufweist, also einen Display-Ausschnitt rund um besagte Kameras.

Samsung bemüht sich redlich auf den Promotion-Bildern des Galaxy Tab S8 Ultra, den Notch zu verstecken.
Grafik: Samsung
Bei den kleineren Modellen ist das nicht notwendig, da gibt es einen solchen Bildschirmausschnitt einfach nicht.
Grafik: Samsung

Der Akku umfasst je nach Modell 8.000 (Tab S8), 10.090 oder 11.200 mAh. Schnell geladen kann dabei jeweils mit bis zu 45 Watt werden. WiFi 6E und Bluetooth 5.2 gehören ebenso zur Standardausstattung. Einige Modelle haben darüber hinaus 5G-Support. Das Tab S8 bietet einen Fingerabdrucksensor im Einschaltknopf, bei den anderen beiden Ausführungen findet sich dieser unter dem Display.

Verfügbarkeit

Galaxy Tab S8 und Tab S8+ wird es in den Farben Roségold, Silber und Schwarz geben. Beim Ultra-Modell ist die Wahl hingegen einfacher, dieses gibt es ausschließlich in Schwarz. Das günstigste der vorgestellten Geräte ist das Tab S8 (nur WLAN), das ab 749 Euro verkauft wird. Beim S8+ starten die Preise bei 949 Euro. 256 statt 128 GB Speicherplatz kosten jeweils 50 Euro mehr, für 5G-Support müssen immer 150 dazugerechnet werden.

Deutlich teurer wird es dann schon beim Tab S8 Ultra. Dessen Preis reicht von 1.149 Euro (nur WLAN, 8 GB RAM, 128 GB Speicherplatz) bis zu 1.599 für die Ausführung mit 16 GB RAM, 512 GB Storage und 5G-Unterstützung.

Die Vorbestellphase läuft umgehend an. Wer sich noch vor dem Marktstart am 25. 2. zu einem Kauf entschließt, der bekommt kostenlos ein passendes Book Cover Keyboard dazu. (Andreas Proschofsky, 9.2.2022)