Google zeigt sich über die Verkäufe des Pixel 6 erfreut.

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Im Vergleich zu den gigantischen Umsätzen, die Google mit Werbung generiert, ist das Hardwaregeschäft bislang bestenfalls eine Randnotiz. Gleichzeitig betont Firmenchef Sundar Pichai aber auch immer wieder, dass man das ändern wolle und deswegen für die kommenden Jahre massive Investitionen in diesem Bereich plane. Ein erstes Ergebnis dieser verstärkten Anstrengungen ist das Pixel 6, das als erstes Google-Smartphone mit einem SoC aus eigener Entwicklung ausgestattet ist.

Schwierige Lage

Diese Bemühungen scheinen nun Wirkung zu zeigen: Am Rande der Verkündung der aktuellen Quartalszahlen für die Google-Mutter Alphabet betonte Pichai, dass im vierten Quartal 2021 ein neuer Verkaufsrekord für Pixel-Smartphones erzielt worden sei – obwohl die Rahmenbedingungen alles andere als leicht seien. So verweist der Google-Chef auf ein "extrem herausforderndes Umfeld in der Lieferkette".

Das Google Probleme damit hatte, genügend Geräte zu produzieren, zeigte sich rasch nach der Vorstellung der Pixel-6-Reihe: So waren viele Varianten schon recht bald nach der Vorstellung ausverkauft und kamen auch nur langsam nach – obwohl Google die Verfügbarkeit ohnehin schon auf wenige Länder begrenzt hatte.

Alles relativ

Gleichzeitig muss betont werden, dass der Begriff "Verkaufsrekord" natürlich sehr relativ ist. Immerhin waren Google-Geräte noch nie die großen Bestseller. Das stärkste Jahr soll dabei bisher 2019 gewesen sein, wo laut Analysten sieben Millionen Pixel-Smartphones verkauft wurden.

Mit dem Pixel 6 soll sich Google das Ziel gesetzt haben, diese Zahl um 50 Prozent zu übertreffen, und auch bei den eigenen Partnern entsprechend höhere Ressourcen für die Produktion angefragt haben. Von den Verkaufszahlen der Branchengrößen Apple und Samsung, die im Vorjahr zwischen 200 und 300 Millionen Smartphones abgesetzt haben, ist man damit natürlich noch weit entfernt. Gleichzeitig ist aber auch bei Samsung nur ein kleiner Teil davon im High-End-Bereich angesiedelt. Von der S21-Reihe sollen im Vorjahr rund 20 bis 25 Millionen Stück abgesetzt worden sein.

Werbung wirkt

Ein entscheidender Faktor für das wachsende Interesse dürfte dabei sein, dass nun schlicht mehr Leute überhaupt wissen, dass es Google-Smartphones gibt. So hat man die Geräte gerade in den USA und Großbritannien dieses Jahr deutlich stärker beworben als zuvor.

Unterdessen hat Google die Verfügbarkeit seiner aktuellen Topgeräte zumindest leicht ausgedehnt. Ab sofort werden Pixel 6 und Pixel 6 Pro auch in Italien und Spanien via Google Store angeboten, womit die Länderliste auf elf anwächst. Österreich befindet sich hingegen weiter nicht in dieser exklusiven Gruppe. (apo, 3.2.2022)