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Jeff Bezos hat viel Geld.

Foto: ALEX WONG / Getty

Mit genügend Geld lässt sich so ziemlich alles bewerkstelligen. Dieser Maxime scheint zumindest Amazon-Gründer Jeff Bezos anzuhängen. Und so versucht er damit nun zwar keine Berge, aber zumindest eine Brücke zu versetzen.

Blöde Geschichte

Wie niederländische Medien berichten, muss die 1927 erbaute Koningshavenbrug in Rotterdam demontiert werden – wenn auch nur vorübergehend und teilweise. Der Grund: Die Hubbrücke kann nicht hoch genug gefahren werden, damit die neue Superyacht von Bezos durchpasst. Diese muss aber, aus der Werft in Alblasserdam kommend, ebendiese Route passieren, um auf das offene Meer gelangen zu können.

Eine Hubbrücke steht dem Hobby eines der reichsten Männer der Welt im Weg. Also muss sie weichen.
Foto: Imago / ANP

Dass sich dieses Problem überhaupt stellt, liegt an den riesigen Ausmaßen des Schiffes: Mit einer Länge von 127 Metern ist die derzeit nur Y721 genannte Yacht die bisher größte ihrer Art. Das wirkliche Problem sind in diesem Fall aber die drei riesigen Masten, kann doch die Hubbrücke nur auf 46,5 Meter angehoben werden – und das geht sich eben nicht aus. Die Masten erst auf See zu montieren sei hingegen nicht praktikabel, betont die Oceano-Werft, die die Segelyacht gebaut hat.

Ärger

Die Kosten für dieses Manöver sollen zwar Bezos und die Werft tragen, bei den Einheimischen stößt das trotzdem auf wenig Begeisterung, wurde die Brücke doch erst vor wenigen Jahren generalsaniert.

So regt sich in Rotterdam mittlerweile Protest gegen die Pläne. Die Stadtverwaltung hat das Vorhaben allerdings bereits abgesegnet.

Dezent ist anders: die neue Super-Yacht von Jeff Bezos.
Dutch Yachting

Die Kosten für die teilweise Entfernung der Brücke dürfte sich Jeff Bezos jedenfalls leisten können. Sein Privatvermögen wird derzeit auf 177 Milliarden US-Dollar geschätzt, die Segelyacht selbst soll einen dreistelligen Millionenbetrag in der Herstellung gekostet haben.

Bezos im Vergleich

Für Bezos dürfte bei all dem aber der symbolische Wert dominieren. So gibt es seit Jahren einen Wettlauf zwischen den Superreichen der Welt, wer die größte Segelyacht besitzt. Auch Bezos' Weltraumambitionen sorgten zuletzt für zahlreiche böse Kommentare – lieferte sich der Amazon-Gründer doch auch hier einen Wettlauf mit anderen Multimilliardären, und das noch dazu mit einer Rakete, der eine gewisse optische Ähnlichkeit zu einem Penis nicht ganz abzusprechen ist. (red, 3.2.2022)