Freiheit – zwei Silben, die mehr aussagen als so manche staatlich finanzierte Impfkampagne.

Foto: Marius Müller-Westernhagen

Bedeutet eine Corona-Impfung gleichzeitig mehr Freiheit? Zu dieser Frage haben sich die Lager gespalten, jeden Samstag wird auch in Wien eifrig gegen die Impfpflicht demonstriert. Als Soundtrack zu eben diesen Protesten muss nicht selten das Lied "Freiheit" des deutschen Rockstars Maris Müller-Westernhagen herhalten. Mit Postings auf den Social Networks Facebook und Instagram setzte dieser nun ein klares Zeichen.

Westernhagen und das Impf-Foto

Zu sehen ist auf dem Schwarzweißfoto Westernhagen, wie er eine Maske trägt und eine Impfung in den Oberarm bekommt. Beschriftet ist das Bild mit einem einzigen Wort, nur zwei Silben: Freiheit.

Foto: Marius Müller-Westernhagen

Käme dieses Wort aus einem anderen Mund, dann hätte es nicht einmal annähernd jene Wirkung wie aus dem des 73jährigfen Rockers. Denn selbstverständlich zog die Fanbase augenblicklich den Bezug zum gleichnamigen Song, der 1987 auf dem Studioalbum "Westernhagen" erschien und später zu einer Hymne der deutschen Wiedervereinigung wurde – auch wenn Westernhagen in dem Lied eigentlich den Verlust ebendieser Freiheit beklagt.

Starke Reaktionen zur Freiheit

Dementsprechend sammelte das am Freitag abgesetzte Instagram-Posting in weniger als 24 Stunden 5225 Likes, das Facebook-Posting mit dem gleichen Inhalt kam auf über 8000 Reaktionen – die meisten davon positiv -, wurde über 3000 Mal kommentiert und knapp 1900 Mal geteilt.

WesternhagenVEVO

Wenig überraschend teilen sich die Kommentare unter den jeweiligen Beiträgen in genau jene zwei Gruppen, welche der Impfung entweder positiv oder negativ gegenüberstehen. So bejubeln die einen das "klare Statement gegen des Missbrauch des Songs durch Wissenschaftsfeinde".

Andere beklagen: "Ich glaube heute sind die Coolen von früher, Teil des ehemals bekämpften Establishments geworden. War wohl alles nur fake früher." Wieder andere probieren sich selbst als Liedtexter und schreiben: "Alle die von Impfschutz träumen, soll´n Biontech nicht versäumen."

Überschwappen auf andere Plattformen

Ebenso schwappte die Diskussion auf andere Plattformen um – etwa auf Twitter, wo die Diskussion unter den Hashtags #Westernhagen und #Freiheit weiter geführt wurde. Klare Worte fand etwa Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst in Hessen.

Und auch andere Userinnen und User brachten sich mit klaren Statements in die Diskussion ein.

Andere wiederum schreiben, dass "Freiheit im Kopf beginnt" – und nicht aus einer Spritze komme.

Andere Impfgegner wiederum betonen, dass sie Westernhagen ohnehin nie als Vorbild gesehen hatten...

...und dass man dessen Gleichsetzung von Impfung mit Freiheit nicht nachvollziehen könne.

Ob sich nun tatsächlich ein paar Fans wegen dieses Postings impfen lassen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedenfalls: Westernhagen hat mit einem einzigen Wort vermutlich für mehr Diskussion gesorgt als so manche halbherzige, staatlich finanzierte Impfkampagne. Und gleichzeitig sein Terrain klar abgesteckt. (stm, 5.2.2022)