Kristen Bell als Anna in "The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window".

Foto: COLLEEN E. HAYES/NETFLIX

Es gibt Filmideen, die so oft gebraucht, recycelt und dann wieder neu aufgesetzt wurden, dass die cineastischen Ergebnisse unfreiwillig komisch sind. Etwa dieser Plot: Eine Person beobachtet beim Blick aus dem Fenster einen Mord im Haus gegenüber, wobei ihr anfangs niemand glaubt. Alfred Hitchcock fing damit schon 1954 mit Das Fenster zum Hof an, wobei er sich für das Drehbuch selbst bei einer Kurzgeschichte bediente.

Trailer zu "The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window".
Netflix

Nun gibt es auf Netflix eine weitere Ausgeburt des Schemas – mit dem Unterschied, das die Serie nicht unfreiwillig, sondern freiwillig komisch ist. The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window, nennen wir es TWITHATSFTGINTW, nimmt das Genre auf die Schaufel. Und ist dabei tatsächlich lustig. Auch weil Hauptdarstellerin Kristen Bell den sehr schwarzen Humor hervorragend rüberbringt. Selbstironie ist eben etwas Feines. Und gruseln kann man sich trotzdem. (Sebastian Fellner, 7.2.2022)