Die Befürworter sahen die Solaranlage in Wimpassing im Grünen stehen, die Gegner wollten sie soundso nicht. Der Bürgermeister lies fragen, wie es die Mehrheit sieht, und die ist gegen einen Photovoltaikpark an der Ortsgrenze.

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Noch am Donnerstag sagte Bürgermeister Ernst Edelmann, das Ergebnis der Befragung der Bürgerinnen und Bürger in Wimpassing an der Leitha, den 52 Hektar großen Solarpark betreffend, sei für ihn nicht unbedingt bindend. "Wenn es knapp ausgeht, dann müssen wir vielleicht noch einmal reden", sagte er dem STANDARD gegenüber – eher hinter vorgehaltener Hand.

Projektgegner Hornstein

Das Projekt um den Solarpark hat in der Gegend bereits für Unruhe gesorgt. Hornsteins Bürgermeister, der türkise Christoph Wolf hat den Wünschen der Energie Burgenland schon im Vorfeld eine Absage erteilt – und mit ihm der gesamte Gemeinderat. Die Umwidmung einer Ackerfläche zu Gunsten eines Solarparks wurde einstimmig abgelehnt – die Bürgerinnen und Bürger in Hornstein erst gar nicht befragt.

120 Hektar groß hätte der Solarpark in Wimpassing und Hornstein ursprünglich werden sollen. Doch mehr als nur ein Politikum entbrannte. Übrig blieb eine 52 Hektar große Fläche für den Solarpark im roten Wimpassing. Doch auch dort waren – welch Überraschung – die Schwarzen gegen die Pläne des – seit der vergangenen Gemeinderatswahl – roten Oberhaupts. Drei Anträge einer Bürgerbefragung schmetterte der Bürgermeister Ernst Edelmann ab. Erst Mitte Dezember stimmte er einer solchen Befragung zu. Das Ergebnis liegt nun vor.

Das Wahlergebnis

Von den 1363 Wahlberechtigten gaben 803 Ihre Stimme ab – was einer Wahlbeteiligung von 58,91 Prozent entspricht. Davon waren zwei Stimmen ungültig, 310 Stimmen und damit 38,61 Prozent für den Solarpark, 491 Stimmen oder 61,15 Prozent dagegen.

"Die hohe Wahlbeteiligung hat mich als Bürgermeister beeindruckt", sagte Ernst Edelmann, am Sonntag am Abend. "Die Wimpassingerinnen und Wimpassinger haben sich heute mehrheitlich gegen die Pläne der vorliegenden Freiflächen-PV-Anlagen ausgesprochen. Dieses Votum nehme ich als Bürgermeister zur Kenntnis. Ich bedanke mich bei allen für die Teilnahme an dieser Befragung. Wir werden uns jetzt in den Gremien zurückziehen und baldigst eine Gemeinderatssitzung einberufen, um das Thema für mich abzuschließen – im Sinne des Ergebnisses."

Sichtlich erfreut zeigt sich im Gegenzug der türkise Bürgermeister von Hornstein, Christoph Wolf, in den sozialen Netzwerken. "Ein klares Votum für "Dächer statt Äcker" in unserer Nachbargemeinde!" schreibt er auf Facebook. (Guido Gluschitsch, 6.2.2022)