Die frühen 2010er-Jahre waren ein wenig wie der "wilde Westen" des Smartphone-Zeitalters. Googles Android hatte sich erfolgreich als Alternative zu Apples iOS etabliert. Und seine im Grunde freie Nutzung holte nicht nur etablierte Handyhersteller wie Samsung an Bord.

Gerade in China sorgte das quelloffene System für einen regelrechten Boom an Anbietern. Neben Größen wie ZTE, Huawei oder dem für DVD-Player und anderes Heimkino-Equipment bekannten Oppo ging damals auch der heutige Branchenriese Xiaomi an den Start. Nicht vergessen sollte man aber eine Reihe kleiner Hersteller, die im boomenden Markt ihr Glück versuchten.

Ihre Geräte werden oft subsummiert unter dem Begriff "Chinaphones", also Handys, die man sich mangels Distribution in Europa zwar in China bestellte, bei denen aber seitens des Herstellers (manchmal auch seitens des Händlers) Google-Services vorinstalliert wurden. Lange gehörte hier etwa auch Xiaomi dazu, das aber mittlerweile ein weltweit tätiger Konzern ist und neben eigenen Shops auch gängige Verkaufskanäle nutzt.

Doch was wurde aus den anderen "Kleinen", die zuerst einigen Erfolg am Heimatmarkt einfahren konnten und sich auch ins internationale Geschäft vorwagten? Wie steht es um Firmen wie Meizu, Jiayu, Zopo oder Umi? Wir haben exemplarisch sieben Hersteller ausgewählt, deren Namen so manchem "Chinaphone"-Kenner von damals noch im Ohr klingen dürfte.

Coolpad

Das Unternehmen Coolpad hat eigentlich eine viel längere Geschichte, als man vielleicht vermuten würde. Tatsächlich ist es die älteste Firma in dieser Aufzählung und wurde bereits 1993 gegründet und gehört zur Shenzhen Yulong Company. In den ersten Jahren stellte man Pager und Ausstattung für Pager-Kommunikation her, später folgten herkömmliche Telefone und PDAs und der Einstieg ins Callcenter-Business. 1999 soll Gründer Guo Deying durch sein eigenes Blackberry-Telefon dazu inspiriert worden sein, selbst unter die Mobiltelefonhersteller zu gehen. Der Plan ging auf, wobei man auf dem weiteren Weg auch so manche Innovation ablieferte. Coolpad wird zugeschrieben, das erste Handy mit zwei SIM-Slots und Dual Standbyauf den Markt gebracht zu haben.

Frühe Smartphones brachte man noch mit Windows CE auf den Markt. Deren Nachfrage brach aber ab 2008 stark ein, weswegen man auf Android umsattelte. Anfang 2009 war das Coolpad N900 schließlich der erste "Androide" aus eigenem Hause. Dem folgte eine Kooperation mit dem Mobilfunker China Unicom für den Nachfolger. Der frühe Einstieg zahlte sich aus, 2013 war man – neben Huawei, Lenovo und Xiaomi – Teil der "großen Vier" aus China und der siebtgrößte Handyhersteller weltweit. Bei LTE-tauglichen Handys hatte man 2014 sogar temporär die Marktführerschaft inne. Auch ins Ausland expandierte man.

Coolpad India

Das Hauptgeschäft machte man aber weiter daheim, und da musste man herbe Verluste hinnehmen. Der Markt war zunehmend gesättigt, und der Konkurrenzkampf bei günstigeren Geräten und der unteren Mittelklasse – die von Coolpad hauptsächlich bedienten Bereiche – intensivierte sich. Als Reaktion verstärkte man 2019 die Anstrengungen in Indien, die gegen die auch dort gewachsene Konkurrenz von Xiaomi und Co erfolglos verliefen.

Die Firma existiert noch, aber die hohe Zeit von Coolpad ist allerdings vorbei, da konnte selbst die Gründung einer Online-only-Marke namens Dazen nicht helfen. Um die vorderen Ränge matchen sich Apple, Xiaomi, das Huawei-Spin-off Honor, Oppo und andere. Das Geschäft in Europa und den USA gab man – das legen die zu dieser Zeit stillgelegten Websites und Social Media-Auftritte dar – bereits 2018 auf.

Das Zopo C2.
Foto: DER STANDARD/Pichler

Zopo

Im Jahr 2012 gegründet, startete Zopo mit dem ZP100 auf den chinesischen Markt, einem vergleichsweise erschwinglichen Smartphone mit Android 4 "Ice-Cream Sandwich" und nach damaligen Verhältnissen Spezifikationen aus der Einsteiger- und Mittelklasse. 960 x 540 Pixel brachte das TFT-Touchdisplay mit. Angetrieben wurde das Gerät von einem einkernigen 1-GHz-Mediatek-Prozessor, der sich an 512 MB RAM bediente. 4 GB betrug der Onboardspeicher, der per microSD-Karte auf bis zu 64 GB erweitert werden konnte. Der 1.650-mAh-Akku war austauschbar.

Die Kombination aus brauchbarer Hardware – sieht man vielleicht von den schwachen Kameras ab, die Zopo beständig auszeichneten – und günstigen Beschaffungskosten, bescherten dem Hersteller in den Folgejahren auch unter Importkäufern eine kleine Fan-Community. Findige Händler wussten das Interesse zu nutzen und nahmen immer wieder Modelle von Zopo ins Angebot. Auch in China selbst lief es offenbar rund. Zwischenzeitlich kooperierte man sogar mit dem mächtigen Alibaba-Konzern, der mit Aliyun OS (heute AliOS) sein eigenes, auf Android aufbauendes mobiles Betriebssystem etablieren wollte. Die durchaus zukunftsweisende Idee: Apps sollten nicht mehr unbedingt heruntergeladen und installiert, sondern hauptsächlich cloudgestützt laufen. Der Erfolg auf Smartphones blieb aus, für Autos wird das System aber nach wie vor weiterentwickelt.

Zopo Mobile Official

Zurück zu Zopo: Mitte der 2010er-Jahre war auch der chinesische Markt zunehmend gesättigt und dominiert von großen Herstellern wie Huawei, ZTE und Lenovo. Für kleinere Hersteller bedeutete das stärkeren Preisdruck und Schwierigkeiten, technologisch mitzuhalten. Zopo suchte sein Heil mitunter darin, eigene "Flaggschiffe" zu bauen. Im Zuge dessen vermeldete man etwa am Mobile World Congress 2016, das erste Smartphone mit Zehn-Kern-Prozessor – Zopo Speed 7 Pro – zu bauen.

Der Core-Rekord übersetzte sich allerdings nicht in Leistung. Der Helio X20-Chip von Mediatek war der Konkurrenz von Qualcomm klar unterlegen. Auch dieser Befreiungsschlag missglückte, und dem Unternehmen ging offenbar langsam das Geld aus. Mit dem Modell Flash X3 erschien 2018 das letzte Zopo-Smartphone.

Jiayu

Noch kürzer fällt die Geschichte von Jiayu aus. Ebenfalls 2012 gestartet, machte man mit wenigen Ausnahmen vor allem damit von sich reden, dass die eigenen Handys designtechnisch erstaunliche Ähnlichkeiten zu Apples iPhones und anderen bekannten Herstellern aufwiesen. Am Heimatmarkt war das kein großes Hindernis, eher im Gegenteil.

Ähnlich wie Zopo sorgte ein ansehnliches Preis-Leistungs-Verhältnis auch für Interesse abseits von China. Das gipfelte mitunter in Franchise-Shops in europäischen Ländern, darunter Spanien und Deutschland.

Das Jiayu G3, das 2012 veröffentlicht wurde.
Foto: STANDARD/Georg Pichler

Jiayu ging allerdings schon früher in der Masse unter, dazu wurden Turbulenzen im Management, Kommunikationsprobleme mit internationalen Partnern und Produktionsschwierigkeiten kolportiert. Dass in China 2015 eine veritable Wirtschaftskrise begann, dürfte die Lage nicht gerade verbessert haben, da etwa zu dieser Zeit auch eine Reihe anderer kleinerer, teils bis dahin recht erfolgreicher Anbieter zusperrte – etwa THL.

Im gleichen Jahr erhielt das Modell Jiayu S3 ansehnliche Kritiken, die aufgebohrte S3+-Variante sollte dann aber dennoch das letzte Modell des Herstellers werden. 2016 kündigte man zwar das S4 an, das aber nie erscheinen sollte. Jiayu Deutschland sattelte um und begann damit, Handys der Konkurrenz, etwa Vernee und Umi, zu vertreiben.

Umi/Umidigi

Besser meisterte Umi die Krisen. 2012 als Produzent eher generischer Android-Phones gestartet, hatte aber die Zeichen der Zeit früher erkannt. Weniger Design "von der Stange" (wenn auch immer wieder "inspiriert" von Geräten bekannterer Marken), Smartphones, die in der Regel zumindest solide Ausstattung und Leistung boten, sowie frühes Bemühen um professionelles internationales Marketing ließen Umi die schwierige Zeit überstehen.

Man leistete sich zwar auch Sünden wie das Aufzählen von mehr Kameramodulen, als im Handy tatsächlich verbaut waren, hat aber davon auch schon länger Abstand genommen. 2017 benannte man sich in Umidigi um, was laut offizieller Erzählung anzeigen soll, dass man nicht nur ein Smartphone-Hersteller sein will. Tatsächlich sind mittlerweile auch Smartwatches und Tablets im Angebot zu finden. Seit einiger Zeit versucht man sich außerdem auch in der Nische der "Outdoor-Smartphones" einzunisten.

Das Umidigi Z Pro aus 2017, das erste Handy nach dem Rebranding des Unternehmens.

Vor ein paar Monaten machte Umidigi aus eher skurrilen und politischen Gründen Schlagzeilen. Der Bitcoin-Millionär Eric Finman brachte nämlich ein Smartphone, genannt "Freedom Phone", auf den Markt, das sich spezifisch an Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump und ähnlich Gesinnte aus dem Spektrum der amerikanischen Rechten richtet.

Anstelle des Google Play Store ist hier ein alternativer App-Store vorinstalliert, in dem auch Plattformen zu finden sind, die aufgrund von Hassrede und anderen Problemen nebst mangelhafter Moderation von Google und Apple aus dem Angebot gekickt wurden. Das "unzensierte" Handy für mutmaßliche Patrioten wird um 500 Dollar verkauft. Es wird von Umidigi hergestellt und basiert auf dem Modell A9, das für rund 100 Euro gehandelt wird.

LeTV / LeEco

Ein Beispiel für Managementversagen auf voller Linie zeichnet die Geschichte von LeEco. Ursprünglich 2005 als LeTV gestartet, machte man sich einen Namen mit einer gleichnamigen Videoplattform, der später gar einmal der Beiname "das Netflix von China" gegeben wurde. Zu Spitzenzeiten hatte man über 700 Millionen monatliche Abonnenten.

Ins Smartphone-Business stieg man erst 2014 ein, das aber mit Furore. Die ersten Handys aus dem Hause LeTV lieferten starke Hardware zu kompetitiven Preisen. Flagships wie das Le Max Pro, aber auch die Mittelklasse-Devices, galten schnell innerhalb der "Chinaphone"-Communities als Geheimtipp. 2016 benannte man sich in LeEco um – das "Eco" steht für "Ecosystem" – und begann die internationale Expansion. In China breitete man die Aktivitäten auf Geschäftsfelder wie Virtual Reality aus und gründete auch ein Filmstudio.

Man verstand sich, so Gründer Jia Yueting, gar nicht so sehr als Netflix-Konkurrent, sondern mehr als Dienstleister wie Amazon. Die Handys sollten dabei zumindest in China und Indien eine preiswerte Plattform für die Nutzung der eigenen Services sein, so wie es eben Amazon mit der Kindle-Reihe praktiziert.

Das LeEco Le Max 2 Pro.
Foto: LeEco

Um am US-Markt Fuß zu fassen, startete man 2016 die Übernahme des TV-Herstellers Vizio für rund zwei Milliarden Dollar. Dass dessen Geräte bei bekannten Handelsketten wie Best Buy und Walmart gut verfügbar waren, wollte man sich zunutze machen. Dazu plante man ein großes US-Hauptquartier in Silicon Valley und kaufte dem strauchelnden Suchmaschinenpionier Yahoo über 20 Hektar Land um eine Viertelmilliarde Dollar ab.

In Nevada verfolgte man Ambitionen für den Aufbau einer Fabrik um eine Milliarde Dollar. Dort sollten vom eigenen Start-up Faraday Future Elektroautos gebaut werden. Gemeinsam mit Aston Martin startete man zudem ein Jointventure für einen elektrischen Sportwagen. Im Sommer 2017 platzten die Fabrikpläne wegen Geldmangels und auch die Zusammenarbeit mit Aston Martin.

In Hongkong und China verschenkte man derweil noch Fernseher an User, die ein zweijähriges Abo für Le-TV-Streaming abschlossen. Allerdings blieb man in den USA weit unter den erhofften Verkaufszahlen, während die massive Expansion zunehmend Löcher in die Bilanz fraß. Es folgten Entlassungen, die teilweise verzögert wurden, weil das Geld für die vertraglich vereinbarten Abfindungen fehlte. Ex-Angestellte berichteten zudem von verheerend schlechtem Arbeitsklima und ständigen Interventionen der Konzernführung in China. Auch in Indien mussten zahlreiche Mitarbeiter gehen, weil das Geschäft nicht so lief wie erhofft.

LeEco

Die Übernahme von Vizio ließ man im April 2017 platzen und begründete dies mit "regulatorischem Gegenwind" aus China. Vizio reichte zwei Klagen wegen ausbleibenden versprochenen Zahlungen ein. Kurz darauf trat Yuetin trat als CEO zurück und wurde von Liang Jun ersetzt. Ende 2018 einigte man sich außergerichtlich. Ein Jahr später zog Vizio wieder vor Gericht, weil LeEco die getroffenen Vereinbarungen gebrochen haben soll. Zu diesem Zeitpunkt hatte LeEco in den USA bereits ein Insolvenzverfahren beantragt.

2020 meldete Gründer Jia Yueting selbst Privatinsolvenz an und gestand ein, die Expansion zu schnell voran und die Firma damit an den Rand des Abgrunds getrieben zu haben. Der taumelnde Konzern, dessen Ruf bereits massiv angekratzt war, fing sich 2021 zudem eine Strafe wegen Finanzbetrugs ein.

Erstaunlicherweise entging der Konzern aber seiner Liquidation und arbeitete an einer Neuaufstellung, die vom nach wie vor profitablen Streaminggeschäft getragen wird. Im vergangenen September reaktivierte man die 2018 stillgelegte Smartphone-Abteilung und stellte neue Geräte vor. Vor kurzem machten außerdem Nachrichten über Gehaltserhöhungen im Konzern die Runde.

Meizu

Auch einigermaßen traurig, jedenfalls aus Sicht eines Techfreunds, ist die Geschichte von Meizu. Der Konzern wurde 2003 gegründet und produzierte in den ersten Jahren vor allem MP3- und Videoplayer. Das erste Smartphone veröffentlichte man 2008, es war das Meizu M8 und lief mit Windows CE. 2011 folgte mit dem Meizu M9 das erste Android-Handy und die Eröffnung eines Vertriebsbüros in Russland.

Der erste wirklich große Erfolg am Smartphone-Markt gelang mit dem Meizu MX. Es legte auch den Grundstein dafür, dass Meizu mehrere Jahre lang als eine Art zweites Xiaomi angesehen wurde 2015 sicherte sich der Alibaba-Konzern einen Minderheitsanteil am Unternehmen. Zu diesem Zeitpunkt waren auch Exporthändler längst auf den Zug angesprungen und vermarkteten die Handys in alle Welt, während Meizu selbst seine offiziellen Präsenzen langsam ausweitete und in China selbst zahlreiche Shops eröffnete. 2700 Filialen waren 2016 über das Land verteilt. Das Unternehmen selbst sah sich als Herausforderer von Huawei.

Das Meizu MX4 Pro.
Foto: DER STANDARD/Pichler

Der Anfang von Ende des Erfolgslaufs begann ein Jahr später und erinnert ein wenig an den tiefen Fall der mittlerweile geschlossenen Smartphone-Abteilung von LG. Mit dem Meizu Pro7 brachte man ein Handy, das sich vor allem durch ein kleines Zweitdisplay auf der Rückseite auszeichnete. Die in der Theorie spannend klingende Idee erwies sich als Spielerei, für die man – abseits von Selfies mit der Hauptkamera – keinen echten Mehrwert schaffen konnte. Dafür machte es das Handy deutlich teurer als seinen Vorgänger, und obendrein schwächelte auch das restliche Paket im Vergleich mit der Konkurrenz.

2018 folgte im April das Meizu 15 – der mittlerweile zweite Wechsel der Modellbezeichnung der einst "MX" gebrandeten Flaggschiffserie –, das wieder "traditionell" gestaltet war. Die Rezeption war besser, aber nicht auf dem Niveau, das man für ein großes Comeback gebraucht hätte. Schon vier Monate später kündigte man das Meizu 16 an, das "Jubiläumshandy" zum fünfzehnjährigen Firmenbestand und der zehnjährigen Präsenz im Smartphone-Geschäft.

Aktuelle Flaggschiff-Hardware, Fingerabdruckscanner im Display – damals noch ein extrem neues Feature – zum Kampfpreis stellte den zweiten Versuch dar, das Ruder herumzureißen. Das Produkt war gut, die Rezeption auch, doch viele Kunden für High-End-Smartphones offenbar schon bei der Konkurrenz. Derweil blutete die Firma finanziell aus, was internationale Käufer durch schlechten Softwaresupport zu spüren bekamen. Während die China-Variante des Handys mindestens monatlich Updates erhielt, bekam die "Global Version" im April 2019, sieben Monate nach Verkaufsstart, ihr zweites und letztes.

Das Meizu 16s (hier geht's zum Testbericht).
Foto: DER STANDARD/Pichler

Das Jahr wurde für Meizu von beispiellosen Sparmaßnahmen gekennzeichnet. Man begann mit der Reduktion des riesigen Shop-Netzwerks auf fünf bis sechs Stores pro Provinz, Entlassungswellen reduzierten den Personalstand um mehr als ein Drittel. Das internationale Marketing für den Nachfolger des Meizu 16, das 16s, wurde abrupt eingestellt. Zuvor hatte man noch Journalisten zum Launch nach China eingeladen und später manchen Medien Testmuster zugeschickt, als plötzlich Schweigen im Walde einkehrte. Die allermeisten internationalen Dependancen machten dicht, darunter auch jene in Russland. Ebenso stellte man die Zusammenarbeit mit Stores unter dem eigenen Markennamen ein. In Europa betraf das etwa Online-Stores und teilweise auch Retail-Stores in Spanien, Italien, Frankreich und der Ukraine.

Meizu verkauft heute nach wie vor eine Reihe von Smartphones sowie drahtlose Bluetooth-Hörer. Ausstattungstechnisch können sich die High-End-Geräte durchaus mit anderen Flaggschiffen messen. Über den eigenen Store bei Aliexpress und auch bei Importhändlern sind die Geräte auch immer noch zu haben. Wirklich ernsthaft betreibt man dieses Geschäft aber nicht mehr, zumal man mit einem auf unter drei Prozent gesunkenen Marktanteil erst die Gunst der heimischen Käufer wieder zurückgewinnen muss.

Andere

Die Liste ist natürlich nicht vollständig, es gibt noch genug andere kleinere Hersteller, über die man hier referieren könnte. Etwa das 2002 gegründete Unternehmen Gionee, das selbst als Lizenznehmer startete, nach wie vor eher eine kleine Nummer ist, aber trotzdem über zwei Submarken (Elife und Iuni) verfügt. Oder über Blackview, das dereinst vor allem iPhone-Klone baute, sich aber mittlerweile vor allem mit robusten Smartphones für Privatnutzer und Arbeitseinsätze einen Namen gemacht hat – und sich mit mäßigem Erfolg auch an Gaming-Phones versucht.

Das THL T100S.
Foto: DER STANDARD/Pichler

Was die meisten noch existierenden Unternehmen eint, ist, dass man als Kunde jedenfalls wissen sollte, was man tut, bevor man eines ihrer Produkte kauft. Grundsätzlich kann man, wenn man ausschließlich auf die Hardware und den Preis schaut, durchaus Schnäppchen machen.

Aber: Wenngleich Google-Services und Play Store in der Regel vorinstalliert sind, steht die Sicherheit ihrer Systeme oft in Zweifel, zumal es auch schon Fälle von vorinstallierter Malware gab. Auch die Versorgung mit Sicherheitspatches oder gar Android-Versions-Updates lässt häufig zu wünschen übrig. Schwierig wird es ganz gerne auch beim Techniksupport bei Problemen, der entweder nichtexistent ist oder langwierigen Versand des Gerätes erfordert, wenn nicht der Händler selbst entsprechende Abwicklung anbietet. (Georg Pichler, 12.2.22)