Dem Teenager wurde vorgeworfen, die Sprengung eines virtuellen Nachbaus des FSB-Gebäudes geplant zu haben.

Foto: Minecraft

In Russland ist ein 16-Jähriger zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil er im Computerspiel "Minecraft" für "terroristische Handlungen" trainiert haben soll. Der Jugendliche soll in dem Spiel das Gebäude des Geheimdienstes FSB virtuell nachgebaut und geplant haben, es dort in die Luft zu sprengen, teilte der Menschenrechtsanwalt Pawel Tschikow am Donnerstag auf Telegram mit.

Ein Militärgericht in Sibirien verhängte die Haftstrafe in einer Strafkolonie gegen ihn. Zwei weitere jugendliche Angeklagte wurden Tschikow zufolge zu Bewährungsstrafen verurteilt, weil sie mit den Ermittlern kooperierten.

Jugendlicher bestritt Vorwürfe

Die drei waren im Sommer 2020 in der sibirischen Stadt Kansk festgenommen worden, nachdem sie Solidaritätsplakate für einen Moskauer Mathematiker und Aktivisten geklebt hatten. Bei der Auswertung der Handys der Jugendlichen fand die Polizei nach eigenen Angaben Pläne zur Sprengung eines FSB-Gebäudes. Den Ermittlern zufolge hatte das Trio auch improvisierte Sprengsätze gebaut und in verlassenen Gebäuden gezündet.

Der 16-Jährige bestritt die Vorwürfe laut der Zeitung "Nowaja Gaseta". Sollte er zu einer Haftstrafe verurteilt werden, werde er diese "mit reinem Gewissen und in Würde" absitzen, erklärte er demnach vor der Urteilsverkündung vor Gericht. (APA, 10.2.22)