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Auf den neuen Euro-Banknoten könnten berühmte Europäer abgebildet werden.

Foto: REUTERS/Kacper Pempel

Frankfurt – Was haben Leonardo da Vinci, Ludwig van Beethoven und James Joyce gemein? Nicht nur, dass alle drei berühmte Künstler sind, sie stammen auch allesamt aus Europa. Deswegen sieht EZB-Präsidentin Christine Lagarde in den drei Herrschaften offenbar passende Motive für künftige Euro-Scheine. Der Hintergrund: Die neue Generation der Geldnoten soll ein Zeichen der Geschlossenheit der Mitgliedsstaaten setzen.

Erst vor drei Jahren wurde die Einführung der zweiten Generation der Euro-Banknoten abgeschlossen. Die sogenannte Euro-Serie gilt als fälschungssicherer als ihr Vorgänger und wurde an Fortschritte der Banknotentechnologie angepasst. Mit der Planung des neuen Designs wird somit bereits die dritte Generation des Euros eingeleitet.

Angestoßen hat die Europäische Zentralbank die Erneuerung bereits im Dezember vergangenen Jahres. 2024 soll der EZB-Rat endgültig über die Herstellung neuer Banknoten entscheiden. Das neue Design soll bis dahin gemeinsam mit der europäischen Bevölkerung erarbeitet werden. Die derzeitigen Fantasiekonstrukte, die in Wirklichkeit gar nicht existieren, sollen künftig durch andere Motive ersetzt werden. Etwa durch berühmte Bilder, Baudenkmäler oder eben berühmte Personen. Kurzum: Sie sollen die "europäische Identität" zeigen.

Länder verbindend

Von Vorschlägen, die Designs länderspezifisch zu gestalten, hält EZB-Präsidentin Lagarde nichts. "Es wäre ein Fehler, wenn wir jetzt wieder anfangen würden, nach Ländern zu unterscheiden", sagte die Französin kürzlich in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Stattdessen sollen die künftigen Designs Motive enthalten, die die Länder verbinden und die die Bevölkerung mit Stolz verwendet.

Auf die Frage, ob es künftig überhaupt noch Verwendung für Bargeld gäbe, antwortet die EZB-Chefin: "Menschen sind an Bargeld gewöhnt und wollen es nicht aufgeben." Eine Diskussion über die Abschaffung von Bargeld halte sie deshalb für überflüssig. Daran könne selbst die Einführung eines digitalen Euros nichts ändern. "Die EZB wird in jedem Fall weiterhin die Hüterin des Euros sein, egal ob in analoger oder digitaler Form."

Bargeld birgt bekanntlich Anonymität, aber vielleicht verfolgen einen künftig die Augen der Mona Lisa. (las)