Bild nicht mehr verfügbar.

Das Samsung Galaxy Z Fold 3.

Foto: AP/Tristan Werkmeister

Vor ein paar Jahren waren viele überzeugt, dass faltbaren Smartphones die Zukunft gehört – und wenn wir hier vielleicht nicht von potenziellen Kunden sprechen, dann mit Sicherheit von einigen sehr ambitionierten Herstellern, etwa Microsoft, Huawei und insbesondere Samsung.

Ich selbst war großer Fan der Idee, vor allem aufgrund des Ausblicks, einmal ein paar verrückte Designideen in faltbarer Form zu sehen. Etwas, das man aus den Anfängen der tragbaren Telefone kannte: grüne Gurken mit ausfahrbarem Fuß, Handys mit und ohne Antenne, und auch bei den Größen durfte man früher aus dem Vollen schöpfen.

Heute sehen alle Smartphones sehr ähnlich aus – und das hat wohl einen Grund. Technische Spezifikationen wurden rund um größer werdende Bildschirme optimiert, neue Standards eingebaut und bunte Schutzhüllen verkauft. Bei faltbaren Smartphones, so gut sie heute sind, bekommt man oft Kompromisse – sei es beim Akku, bei den Kameras oder wenn man vergessen hat, bei einem 1200 Euro teuren Handy 5G einzubauen.

Das Ende der Smartphones?

Es scheint, als würden die Väter und Mütter dieser tragbaren Innovationen primär für eine PR-Meldung und ein paar Early Adopter produzieren, nicht aber für den sonst so wichtigen Massenmarkt. Ist das faltbare Smartphone also gestorben, bevor es richtig aus der Taufe gehoben wurde?

Die Idee, ein größeres Display in kompakter Form in der Hosentasche mitzutragen, bleibt attraktiv, auch weil die Qualität der Displays mittlerweile aufgeholt hat und auch rein äußerlich mittlerweile sehr schicke Geräte auf dem Markt sind. Aber die Hersteller müssen sich mit ihren Flips, Pockets und Finds beeilen.

Andere Firmen, wohl auch Apple, haben sich von der Marketingstrategie, faltbare Smartphones herzustellen, wohl trotz diverser Patentanmeldungen verabschiedet. Stattdessen investiert man sein Forschungsgeld in VR- und AR-Ideen – Brillen, die mir bald den Weg direkt vor meinem Auge anzeigen werden, unterstützt von einem Sprachassistenten, der auf Zuruf der Familie von meinem Zuspätkommen erzählt. Der Blick aufs Smartphone, den wir uns mittlerweile so angewöhnt haben, könnte also bald der Geschichte angehören. Genauso wie faltbare Handys. (Alexander Amon, 15.2.22)