Max Heidegger (r.) spielt eine bärenstarke Saison in der deutschen Bundesliga, scort knapp 16 Punkte im Schnitt für Oldenburg.

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Wien/Tel Aviv – Österreichs Männer-Basketball ist ein großer Hoffnungsträger abhanden gekommen. Max Heidegger, Sohn des ehemaligen Tiroler Weltcup-Skirennläufers Klaus Heidegger, hat sich entschieden, dass er für Israel spielen will. Er scheint im vorläufigen 24-Mann-Kader für die beiden Länderspiele gegen Deutschland in der WM-Qualifikation auf, die am 25. und 28. Februar stattfinden.

Heidegger (24), der einen US-amerikanischen und eine israelischen Pass besitzt (seine Mutter hat jüdische Wurzeln), hatte im vergangenen Sommer an einem Nationalteam-Trainingscamp in St. Pölten teilgenommen und zwei Testspiele gegen Rumänien bestritten. Mit 35 und 19 Punkten war der in Los Angeles geborene Guard jeweils Topscorer.

Dass Heidegger sich für Israel und gegen Österreich entschieden hat, kann man dem heimischen Basketballverband (ÖBV) nicht anlasten. Der ÖBV hatte sich um den langwierigen Einbürgerungsprozess gekümmert, alle Dokumente besorgt, es fehlten nur mehr Unterschriften. Bis Heidegger den Kontakt zum Verband abbrach, auf Anrufe und Nachrichten über Wochen nicht mehr reagierte.

Kontaktabbruch

Heidegger spielt für die Baskets Oldenburg in der deutschen Bundesliga (BBL), die ihn von Maccabi Tel Aviv ausgeliehen haben. In der BBL glänzt Heidegger mit 15,7 Punkten im Schnitt, steht fast 30 Minuten pro Spiel auf dem Parkett. Bei einer Partie in Ulm konfrontierte der ÖBV Heidegger persönlich, dieser konnte sich aber kein klares Statement zu seiner Zukunft abringen.

Im Sommer sprach Heidegger beim Nationalteam noch davon, wie gerne er für Österreich spielen möchte. "Es bedeutet mir sehr viel, für das Land zu spielen, in dem mein Vater geboren worden ist", sagte Heidegger. "Das ist schon speziell."

"Ich hätte ihn gern gehabt", aber "es ist seine Entscheidung", sagte Österreichs Teamchef Raoul Korner zur APA – Austria Presse Agentur. "Ich werde mit jenen arbeiten, die für Österreich spielen wollen."

Israel ist bereits qualifiziert für die Europameisterschaft 2022, die im September in Deutschland, Italien, Tschechien und Georgien ausgetragen wird.

Österreichs Männer bestreiten nächste Woche zwei weitere Partien in der ersten Runde der Vorqualifikation zur Europameisterschaft 2025. Sie gastieren als Leader der Gruppe A mit 2:0-Siegen in Zypern (24. Februar, 18.00 Uhr MEZ) und in der Schweiz (27. Februar, 16.00 Uhr). (Florian Vetter, 15.2.2022)