Was von der glücklosen App bleibt: 20.000 Warnungen, vier Millionen Euro Kosten und Open-Source-Code.

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Als das Gesundheitsministerium im Jänner bekanntgab, dass die "Stopp Corona"-App des Roten Kreuzes mit Ende Februar nicht mehr weiterfinanziert wurde, war bereits klar, dass das Aus der Kontakttracing-App unvermeidlich war. Tatsächlich ist bereits mit Stichtag 28. Februar endgültig Schluss. Dieses Datum bestätigte das Rote Kreuz am Freitag in einer Aussendung und nutzte die Gelegenheit, um noch einmal Bilanz zu ziehen.

20.000 Menschen gewarnt

Die App, mit der Nutzer, die mit einem Infizierten in Kontakt gekommen waren, andere informieren und somit vor einer möglichen Infektion warnen konnten, wurde seit ihrem Start im März 2020 rund 1,7 Millionen Mal heruntergeladen, hieß es.

Immerhin hätten über 20.000 Nutzer ihre Kontakte über die App gewarnt – angesichts knapp 2,5 Millionen bestätigter Covid-Fälle keine allzu berauschende Zahl. Das Rote Kreuz versicherte, dass mit Betriebsende alle Daten gelöscht würden, womit auch das Contact-Tracing über die App nach diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich ist.

Vier Millionen Euro Kosten

Für die Entwicklung, den Betrieb und die Weiterentwicklung seien rund vier Millionen Euro vorgesehen gewesen, die durch eine Spende der UNIQA Privatstiftung sowie Förderungen der EU und des Gesundheitsministeriums finanziert wurden. Konzeption und Realisierung der App fand in Zusammenarbeit und mit Unterstützung von Accenture Österreich statt. Die App sei weiterhin als Open-Source-Software verfügbar und auch der Quellcode bleibe öffentlich zugänglich. Künftige Warnapps könnten so auf der Technologie aufbauen. (red/APA, 18.2.2022)