"Wie im Krieg" sehe es vor Ort aus, sagte Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro.

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Petrópolis – Nach Erdrutschen und Überschwemmungen nördlich der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro ist die Zahl der Todesopfer auf 152 gestiegen. Weitere 165 Menschen wurden in der Stadt Petrópolis noch immer vermisst, wie das Nachrichtenportal G1 am Sonntag unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Fast 1.000 Menschen wurden bei dem Unwetter obdachlos.

Seit Tagen gehen in der Region heftige und anhaltende Regenschauer nieder. Allein am Dienstag regnete es nach Angaben des Wettersenders Climatempo in sechs Stunden mehr als für den ganzen Monat Februar erwartet worden war. Hänge rutschten ab, Straßen wurden überflutet, Autos von den Wassermassen mitgerissen.

24 Menschen lebend gerettet

Die Suchmannschaften hofften noch immer, weitere Verschüttete bergen zu können. Bisher wurden kurz nach der Katastrophe 24 Menschen lebend gerettet. Das unbeständige Wetter behinderte aber immer wieder die Bergungsarbeiten.

Petrópolis liegt in den Bergen des Teilstaats Rio de Janeiro. In der Stadt steht die Sommerresidenz des früheren kaiserlichen Hofes von Brasilien. Im Jänner 2011 waren in der Bergregion mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen, als heftige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten. Bereits Anfang dieses Monats hatte es in Brasilien Erdrutsche und Überschwemmungen nach starken Regenfällen gegeben. Dabei wurden im Bundesstaat São Paulo 28 Menschen getötet. In den vergangenen drei Monaten kam es zudem in den Bundesstaaten Bahia im Nordosten und Minas Gerais im Südosten zu heftigen Regenfällen mit dutzenden Todesopfern. (APA, 20.2.2022)