Womöglich wird Teslas Fahrassistenzsystem in Europa weiter eingeschränkt.

Foto: imago images/Winfried Rothermel

Wer in den Genuss der neuesten Betaversion von Teslas "Full Self-Driving"-(FSD-)System kommen will, muss derzeit in den USA leben. Nur dort ist das Assistenzsystem, das in Zukunft vollautonomes Fahren ermöglichen soll, wirklich verfügbar. Europäischen Käuferinnen und Käufern wird eine abgespeckte Version angeboten – deren Funktionsumfang weiter eingeschränkt werden könnte, wie "Golem" unter Berufung auf die "Bild am Sonntag" berichtet.

Der Grund: Tesla bietet einen Spurwechselassistenten an, dem in Europa die Zulassung fehlen könnte. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) soll bereits eine Überprüfung des Falls eingeleitet haben, heißt es in dem Bericht. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, könnte Tesla dazu verpflichtet werden, die Funktion per Softwareupdate zu deaktivieren.

Mehrere Untersuchungen

Das KBA untersucht den US-Autobauer laut dem "Spiegel" außerdem wegen eines anderen Falls. Zwischen Ende Dezember und Mitte Februar soll Tesla 65.000 Autos ohne zweites Steuergerät nach Europa ausgeliefert haben, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf interne Dokumente. Wegen des Chipmangels wäre es demnach sonst schwierig gewesen, die Produktionsziele zu erreichen.

Das Problem an der Sache: Ohne die fehlende Hardware soll selbst im Fall einer zukünftigen Verfügbarkeit von FSD kein autonomes Fahren möglich sein. Alleine in Deutschland sollen davon 13.500 Kundinnen betroffen sein, die von Tesla nicht über das Fehlen der Komponente informiert wurden. Die Behörde hält sich mit einer "abschließenden Einschätzung" derzeit noch zurück. (red, 21.2.2022)