Durch's Reden kommen die Leute zusammen.

Foto: Andreas Pacek; via www.imago-images.de

Mit 250 MBit/s Downstream kann ich mich im Homeoffice nicht beklagen, denn so gut wie jede Anwendung holt sich die Bandbreite, die sie braucht – mit wenigen Ausnahmen. So hat Microsoft Teams offenbar seine Not, sich in Microsoft Windows die Bandbreite zu reservieren, die für eine unterbrechungsfreie Nutzung nötig wäre.

Ähnlich läuft es mit dem Microsoft Game Pass, bei dem in Microsoft Windows der Download von Spielen aus der Microsoft Cloud oft schleppend voranschreitet. Hat man außerdem die Einstellungen nicht geprüft, so kann ein Update von Microsoft Windows den Download eines Spiels im Microsoft Game Pass ganz unterbrechen. Und ist das Spiel im Microsoft Game Pass einmal installiert, so fragt es brav um Erlaubnis, ob es auf Microsoft Windows ausgeführt werden darf. Dieses generelle Misstrauen hat Microsoft Windows im Microsoft Game Pass auch gegenüber Spielen, die Microsoft selbst produziert hat.

An anderer Stelle dient Microsoft Onedrive als praktischer Speicher für diverse Familienfotos – schade nur, dass es für Microsoft Onedrive keine App auf Microsofts Xbox X/S gibt, mit der ich die Fotos auf niederschwellige Weise am Fernseher anschauen könnte. Hier muss man auf den Browser ausweichen.

Die Amazon-Cloud versagt bei Amazon-Games

Ist Microsoft der einzige Konzern, dessen Abteilungen scheinbar – zum Leidwesen der Kundschaft – nicht ausreichend miteinander reden? Nein, natürlich nicht, auch andere IT-Riesen haben ihre Probleme.

Etwa Amazon, wo Gamerinnen und Gamer lange warten müssen, bis sie sich in das Online-Spiel "Lost Ark" einloggen können. Eine ursprüngliche Annahme, dass dies an den Servern von Amazons Cloud-Sparte AWS liegt, wird vom Unternehmen gegenüber dem STANDARD dementiert – vielmehr sollen die Probleme darin liegen, dass das Spiel selbst mit dem Ansturm nicht klarkommt. Der Image- und PR-Schaden für den Konzern bleibt trotzdem. Sony wiederum schafft es nicht, dass die Sony Playstation 5 Sonys Bluetooth-Kopfhörer erkennt.

Wieder andere haben zwar ein funktionierendes internes Ökosystem, tun sich dafür aber in der Kooperation mit anderen Anbietern schwer, weil man sich rechtlich in eine Sackgasse manövriert hart – Stichwort: Fortnite auf dem iPhone spielen.

Die Liste ließe sich wahrscheinlich ewig fortsetzen. Aber ich ziehe hier nun den Schlussstrich und ende mit einem Appell: Liebe Tech-Konzerne, schaut bitte, dass ihr auch intern besser kooperiert. Es würde unser Leben erleichtern. (Stefan Mey, 22.2.2022)

Update, 25.2.: Seitens AWS heißt es, dass die Probleme mit "Lost Ark" nicht an den Servern liegen. Der Artikel wurde entsprechend adaptiert.