Fendi

Vor eineinhalb Jahren wurde Designer Kim Jones zum Kreativchef von Fendi ernannt. Wie sein Vorgänger Lagerfeld scheint er sich nicht nur mit den Familienmitgliedern gut zu verstehen, er wühlt auch gern im Firmenarchiv: Delfina Delettrez, Tochter von Designerin Silvia Venturini, inspirierte den Briten mit einer Bluse aus Lagerfelds Memphis-Phase, dazu mixt Jones Einflüsse aus dessen Frühjahrsentwürfen um die Jahrtausendwende.

Herausgekommen sind transparente Kleider mit welligen Säumen, überlange Kaschmir-Handschuhe und schmale, die Taille betonende Jacken, das alles könnte der Generation Z gefallen.

Foto: Miguel MEDINA / AFP, REUTERS/Alessandro Garofalo, Miguel MEDINA / AFP

Diesel

Der belgische Modedesigner Glenn Martens hat derzeit einen Lauf. In Paris zeigte er nicht nur die Kollektion für sein Label Y/Project, sondern begeisterte mit einem Couture-Projekt für Jean-Paul Gaultier.

Im Herbst wird er das Modefestival im südfranzösischen Hyères leiten, in Mailand zeigte er mit Diesel-Chef Renzo Rosso seine erste richtige Modenschau. Es sieht alles danach aus, als würde ihm das Rundumpaket gelingen: Inmitten eines Sets sich räkelnder Puppen unterschiedlicher Größe zeigte er eine aufregende, junge Kollektion inklusive Sneakern und Sextoys. Martens dekonstruiert und reanimiert die Denim-Marke Diesel – ähnlich wie das Kanye West derzeit bei Gap macht.

DIESEL

Max Mara

Sturmhauben, überlange Handschuhe und Stiefel, gegürtete Blazer, gepolsterte Rollkragenpullover, hoch sitzende weite Bundfaltenhosen sowie gesteppte Nylonhosen – und überall natürlich Teddyfell: Max Mara-Designer Ian Griffiths, der wohl unbekannteste und längst gediente Kreativchef unter den Mailänder Marken, ließ sich von der Schweizer Künstlerin Sophie Taeuber-Arp inspirieren: Grafische Muster zierten die Pullover.

Foto: Max Mara

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Prada

Kim Kardashian kann kaum irren. Nachdem sie zuletzt konsequent von Kopf bis Fuß in Balenciaga auftrat, reiste die Amerikanerin nach Mailand und wechselte in Prada. Erst besuchte sie die Fondazione im Süden der Stadt, dann saß sie in der Show des italienischen Modehauses in einem der weichen moosgrünen Sessel in der ersten Reihe – in einem übergroß geschnittenen Ledermantel des Modehauses.

Foto: Reuters/Garofalo

Prada


Die Kollektion von Raf Simons und Miuccia Prada, deren Zusammenarbeit nun ins zweite Jahr geht: ein gelungenes, tragbares Miteinander aus gerippten weißen Unterhemden, transparenten Schlauchkleidern, üppig mit Federn besetzten Mänteln, breitschultrigen Sakkos und gegürteten, mit Blüten bestickten Bomberjacken. Kim Kardashian dürfte sich den einen oder anderen Look notiert haben.

Foto: EPA/DANIEL DAL ZENNARO/Tiziana FABI / AFP/REUTERS/ ALESSANDRO GAROFALO

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Emporio Armani

Vor zwei Jahren reagierte Giorgio Armani am schnellsten auf das Virus, seine Geistershow ohne Zuschauer markierte in der Branche den Beginn der Corona-Pandemie. Diesmal bedankte er sich bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer Einladung zu seinen Shows für ihr Engagement während der vergangenen Jahre. Sie sahen eine Kollektion, die Zuversicht signalisierte – mit pinken Pailletten, kleinen Jäckchen mit buntem Schachbrettmuster und weit geschnittenen Bundfaltenhosen bei den Männern.

Foto: AP/CALANNI/EPA/MOURAD BALTI TOUATI

Moschino

Wenn jemand Eskapismus kann, dann Moschino-Designer Jeremy Scott. Der Amerikaner ließ in der Via Paresi das Schlafzimmer von Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker "2001: Odyssee im Weltraum" nachbauen. Die Kollektion bestand aus einer Aneinanderreihung surrealer Einfälle und Elemente: mit Gabeln, Löffeln und Messern geschmückte Bustierkleider und Kostüme, Lampenschirmhüte und Mäntel, die aus einem Teppich gefertigt schienen.

Foto: EPA/DANIEL DAL ZENNARO

Zum Schluss marschierte Scott im roten Raumanzug durchs pastellfarbene Set. (Anne Feldkamp aus Mailand, 25.2.2022)

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Foto: AFP/MIGUEL MEDINA