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Am Donnerstag, dem 24. Februar 2022, um 6 Uhr Moskauer Zeit (4 Uhr Mitteleuropäischer Zeit), gab Wladimir Putin, der Präsident der Russischen Föderation, den Befehl zum Einmarsch in die Ukraine. Russische Truppen drangen von Osten, via Belarus von Norden sowie im Süden über die Krim und das Schwarze Meer in ukrainisches Staatsgebiet ein, begleitet von russischen Luftangriffen.

Wir bilden hier vor allem die kolportierten Hauptkorridore der russischen Truppenbewegungen ab. Viele andere Medien, die ähnliche Karten veröffentlichen, zeigen lediglich Gebiete, die unter russischer Kontrolle stehen sollen. Das stützt das Narrativ des Aggressors: Je größer die eingefärbten Flächen, desto eher entsteht auch für Außenstehende der Eindruck, Putin erreiche seine Ziele, mit denen er den Angriffskrieg legitimiert.

Dabei wissen wir in diesem Zustand der Unklarheit nicht, welche Regionen weiterhin unter realer Verwaltungsherrschaft der Ukraine stehen und welche tatsächlich unter russischer Besetzung. Wir haben diese Gebiete deshalb nur leicht schraffiert eingefärbt. Behalten Sie stets im Hinterkopf: Landkarten sind immer eine Projektion politischer Macht.

Die Daten entstammen Recherchen des Institute For The Study Of War (ISW) und der Beratungsfirma Rochan Consulting. Die Situation kann oftmals nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden und soll somit nur als ungefähre Annäherung verstanden sein. Zudem ist die Lage sehr dynamisch; die Karten stehen deshalb nur für ein Abbild der größeren Situation, nicht unbedingt kilometer- und minutengenau für den Status quo.

Städtische Infrastruktur im Ziel

Die Vorstöße galten von Beginn an den Metropolen des 44-Millionen-Einwohner-Landes. Minuten nach Erklärung des euphemistisch "Spezialoperation" genannten Krieges schlugen Raketen in dutzenden Städten ein. Die Stadt Konotop im äußersten Osten der Ukraine war eine halbe Stunde später belagert. Am späten Nachmittag übernahmen russische Truppen die Kontrolle über die Ruine des früheren Kernkraftwerks Tschernobyl rund 90 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt. Angriffe am ersten Tag meldeten auch Mariupol am Asowschen Meer und Charkiw im Nordosten.

Am 25. Februar wurde die Invasion ausgeweitet. Das russische Militär meldete Übernahmen oder erfolgreiche Angriffe auf Infrastruktur wie Gaspipelines oder Flughäfen. Die Kämpfe um Städte setzten sich fort, Putins Truppen gewannen die Herrschaft über Melitopol. Der ukrainische Krisenstab meldete mehrfach Angriff auf zivile Einrichtungen.

Millionen aus den Kriegsgebieten Geflüchtete

Seit Beginn der Angriffe sind mehr als 3,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, die meisten davon vorerst in die EU-Nachbarländer Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien sowie nach Moldawien.

Westukraine näher an Wien als Bregenz

Zur Veranschaulichung der räumlichen Dimensionen haben wir die Luftlinie zwischen Wien und Kiew visualisiert. Der westlichste Punkt der Ukraine liegt näher an Österreichs Hauptstadt als Vorarlberg, der östlichste weiter entfernt als das libysche Tripolis.

Die Karten werden laufend aktualisiert. (red)