Das Warten hat ein Ende.

Foto: From Software

Am Mittwochabend fiel das Embargo für die ersten Tests von Elden Ring, das neue Werk von From Software (Dark Souls, Sekiro). Mit Superlativen wurde in der weltweiten Presse nicht gespart. "Glühendes Spektakel", "Erfüllt jedes gesetzte Ziel" oder "Ich wurde verzaubert" konnte man in der Fachpresse lesen. Nach Horizon: Forbidden West scheint also mit Elden Ring der zweite Toptitel des Jahres demnächst zu erscheinen.

Die offene Welt kann am einfachsten beritten erkundet werden.
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Breath of the Ring

Viele Magazine ziehen Vergleiche mit dem Nintendo-Titel Zelda: Breath of the Wild, der ebenfalls eine offene Welt bot und diese vom Spieler sehr frei erkundbar gestaltete. Auch in Elden Ring gibt es keine Pfeile oder Markierungen, die man abarbeiten kann oder muss – man läuft oder reitet durch die Welt und entdeckt Schätze, spannende Nebenaufgaben oder sehr fordernde Gegner. "Zu interessanten Punkten wird man ganz natürlich hingeführt, weil sie als spannende Objekte in der Landschaft auftauchen", schreibt "IGN".

Dabei geht das Spiel langsam los und konfrontiert den Spieler zunächst mit kleineren Höhlen und überschaubar spektakulären Widersachern. Erst später werden die Innenräume komplexer, es warten einige Rätsel und Bossgegner, die sich teilweise auch wiederholen und zunehmend das kämpferische Talent fordern.

"Es gibt zahlreiche und einzigartige Orte zu erkunden, in denen man sich stundenlang verlieren kann. Angefangen bei geheimnisvollen Schlössern bis hin zu verwunschenen Orten – die Welt ist voller aufregender Ablenkungen", schreibt etwa "Game Informer".

Die Schaffung des Avatars bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, sowohl bei den zunächst festgelegten Fertigkeiten als auch im späteren Verlauf in Form von Verbesserungen oder einer Neuspezialisierung. So kann man als Spieler sehr gut bestimmen, wie die Kämpfe im Laufe des Spiels erlebt werden sollen.

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Atmende Welt

Die Welt soll an allen Ecken und Enden mit Überraschungen aufwarten – neugierige Naturen werden in der Regel also belohnt. Auch die komplexer werdenden Höhlen erlauben mehrere Lösungswege, wie "Game Informer" schreibt. Das Wiederholen von Bossgegnern stört laut Testern nicht, da es um die 100 geben soll. Die Höhepunkte scheinen die großen Bosse zu sein, deren Niederstreckung die volle Konzentration der Spieler benötigt – auch das kennt man von anderen From-Software-Spielen.

Generell scheint das Herz der Serie – sofern man Elden Ring als geistigen Nachfolger der Dark Souls-Teile sieht – erhalten geblieben zu sein, speziell was das Kampfverhalten betrifft, aber es wurde auch mit den richtigen Dingen erweitert. Neben der lebendigen Welt ist auch das dazupassende Pferd Torrent eine spielerische Erweiterung, schreibt "Easy Allies". Egal ob zum Erkunden oder als Verstärkung im Kampf, das Pferd füge sich gut ein, so der Autor. Für die bessere Zugänglichkeit können diesmal Spirit Ashes herbeigerufen werden, die in unterschiedlichen Formen im Kampf zur Seite stehen. Auch Freunde können diesmal einfacher via Passwortsystem ins eigene Spiel geholt werden, um sich nicht allein dem Frust hingeben zu müssen.

Die wenige Kritik am Spiel betrifft etwa die Kamera, die speziell im Kampf gegen sehr große Gegner oft keinen guten Blick auf das Geschehen erlaubt. Wer zudem mehrere Aufträge parallel spielt, der kann schon einmal vergessen, wo er für eine Nebenaufgabe hätte hinlaufen müssen. "Bitter, wenn man erst spät im Spiel erkennt, dass man einen Seitenstrang nicht beendet hat", schreibt "IGN". Dennoch waren die meisten Tester über 50 Stunden im Spiel und betonten unisono, dass sie noch längst nicht alles gesehen haben, was das Spiel zu bieten hat.

Fazit

"Die Erwartungen gegenüber dem neuen Spiel von From Software waren sehr hoch, und Elden Ring erfüllt sie alle", schreibt "Easy Allies". "Gameinformer" schlägt in eine ähnliche Kerbe: "Elden Ring ist nicht nur eines der besten Spiele des Jahres, es ist eines der besten Spiele, die je gemacht wurden." Wie in den geistigen Vorgängern werden vor allem die fordernden Kämpfe genannt – ein Punkt, der viele Spieler motivieren wird.

Die hohen Wertungen werden allerdings auch das Interesse von Nichtkennern der From-Software-Spiele wecken, und hier muss gewarnt werden. Auch wenn die Entwickler immer wieder im Vorfeld betont haben, Elden Ring sei wohl das zugänglichste Spiel aus ihrem Studio, das geforderte Engagement des Spiels überschreitet – und auch hier sind sich alle Tester einig – so ziemlich alles, was es sonst auf dem Gaming-Markt gibt. Wer also ab dem 25. Februar in die zauberhafte Welt von Elden Ring einsteigt, sollte gewarnt sein – es wird kein leichter Ritt. (aam, 24.2.2022)